Ukrainekonflikt: Kiew gibt Debalzewe auf

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Die ukrainischen Regierungstruppen ziehen sich aus der umkämpften Stadt Debalzewe zurück. Laut Präsident Petro Poroschenko hätten inzwischen fast

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Die ukrainischen Regierungstruppen ziehen sich aus der umkämpften Stadt Debalzewe zurück. Laut Präsident Petro Poroschenko hätten inzwischen fast alle Einheiten das Gebiet im Rahmen eines organisierten Rückzugs verlassen.

Die prorussischen Kräfte geben an, die Stadt eingenommen zu haben. Laut Sprecher Eduard Basurin würden die Separatisten allen ukrainischen Soldaten erlauben, Richtung Westen abzuziehen – vorausgesetzt, sie legten ihre Waffen nieder.

Mehrere Einheiten konnten das Kampfgebiet offensichtlich mitsamt Waffen und Ausrüstung verlassen. Die Soldaten zeigten sich erleichtert. “Der Beschuss war wirklich heftig”, erzählt einer von ihnen. “Wir haben nur gebetet und hunderte Male mit unserem Leben abgeschlossen. Sie hatten sehr starke Artillerie.”

Das Wort Rückzug sei nicht gefallen, erklärte ein Mitglied einer anderen Einheit: “Unsere Kommandeure haben uns nicht gesagt, ob wir uns zurückziehen oder nur ausgewechselt werden. Sie haben unsere Einheit angewiesen, unsere Position zu verändern, weil wir schon lange auf den selben Stellungen waren und viele Verluste hatten.”

Mehrere Einheiten berichten, die Versorgung im Kampfgebiet sei sehr schlecht gewesen, die Soldaten hätten zum Teil seit Tagen nichts mehr gegessen und Unterstände wegen des Beschusses nicht verlassen können.

Grund der Kämpfe war die strategische Lage der Stadt. Die Separatisten wollen die angrenzende Verbindungsstraße zwischen Donezk und Luhansk sowie den dortigen Schienenknotenpunkt in ihr Gebiet integrieren.

Die heftigen Gefechte um Debalzewe hatten auch mit der seit Sonntag geltenden Waffenruhe nicht nachgelassen. Mehrere Einheiten mussten sich den Separatisten in den vergangenen Tagen ergeben. Wie mit ihnen verfahren wird, ist derzeit unklar.

Mitteilungen der Separatisten, die Nachschubwege abgeschnitten und die Regierungstruppen eingekesselt zu haben, hatte Kiew bis vor kurzem noch dementiert.

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