Liberia entlässt letzte Ebola-Patientin - Präsidentin warnt: "Wir sind noch nicht aus dem Schneider"

Liberia entlässt letzte Ebola-Patientin - Präsidentin warnt: "Wir sind noch nicht aus dem Schneider"
Von Euronews
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Bei der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika geht es langsam aufwärts: In Liberia ist die letzte Ebola-Patientin geheilt entlassen worden. Doch die Epidemie ist noch nicht überstanden.

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Bei der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika geht es langsam aufwärts: In Liberia ist die letzte Ebola-Patientin in Behandlung geheilt entlassen worden, wie Vizegesundheitsminister Tolbert Nyenswa bestätigte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte, dass in der vergangenen Woche erstmals seit Mai 2014 kein neuer Fall registriert wurde. Ivan Quentin von “Ärzte ohne Grenzen” warnte vor Leichtsinn: “Wir befinden uns im gefährlichsten und kritischsten Moment des Ausbruchs, denn die Zahl der Fälle wird Tag für Tag kleiner und kleiner und die Menschen passen weniger auf. Dann wird es wieder gefährlich.”

Auch Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf warnte auf einer internationalen Konferenz in Brüssel: “Wir sind noch nicht aus dem Schneider.” Es sei einfacher von hundert Fällen auf zehn zu kommen, als von zehn auf null, so auch Guineas Präsident Alpha Condé. In Guinea und Sierra Leone ist die Zahl der Neuansteckungen in der vergangenen Woche wieder angestiegen. Die Zahl der Verdachts- und bestätigten Fälle liegt in Liberia, Sierra Leone und Guinea laut WHO bei fast 24000.

Selbst wenn Ebola besiegt ist, werden die Länder weiter mit den Folgen zu kämpfen haben: Die Krankheit hat Folgen für Landwirtschaft und Handel. Schulen wurden geschlossen, Familien zerstört. Überlebende kämpfen mit Spätfolgen wie Blindheit oder Schmerzen – von den psychischen Folgen ganz zu schweigen.

Condé und Sirleaf forderten deswegen in Brüssel eine Art Marshall-Plan für den Wiederaufbau und die Auszahlung der von der internationalen Gemeinschaft zugesagten Gelder. Von den geplanten fünf Milliarden Dollar wurden bisher nur etwa zwei ausgezahlt. Für Ende Mai ist eine Geberkonferenz geplant.

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