In Brüssel demonstrieren Tausende für ein friedliches Zusammenleben der Religionen

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Von Euronews
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Fast 4000 Menschen sind am Sonntag in Belgiens Hauptstadt Brüssel für Toleranz und gegen islamistischen Terror auf die Straße gegangen.

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Fast 4000 Menschen sind am Sonntag in Belgiens Hauptstadt Brüssel für Toleranz und gegen islamistischen Terror auf
die Straße gegangen. Organisiert haben den Marsch mit dem Motto “Together in Peace” (Gemeinsam im Frieden) die verschiedenen religiösen Gruppen und eine laizistische Vereinigung, die für die Trennung von Kirche und Staat eintritt.
Die Veranstaltung sollte ein Bekenntnis zum friedlichen Zusammenleben der Religionen sein.

Unter den Teilnehmern waren Vertreter christlicher Kirchen, des Judentums, des Islams und des Laizismus:

Simon Najm, Vorsitzender des Unterstützungskomitees für Christen des Orients, erklärte: “Es ist wichtig, unsere Solidarität zu zeigen und eine starke Botschaft zu senden, an alle Länder und insbesondere die arabischen, damit ein friedliches Zusammenleben überall auf der Welt möglich wird.”

Julien Klener, Vorsitzender des belgischen Zentralrats der Juden, zeigte seine Sorge: “Wir haben zu diesem Friedensmarsch aufgerufen, weil wir sehr besorgt sind, es herrscht eine Stimmung der Angst. Ich weiß, dass solch eine Demonstration keine konkreten Lösungen bietet, aber wir setzen damit wenigstens ein wichtiges Zeichen, dass es trotz der Angst weiter Hoffnung gibt.”

Noureddine Smaili, Vorsitzender des muslimischen Exekutivkomitees Belgiens, sagte: “Wir tun alles, um gegen die Radikalisierung der Jugend vorzugehen, durch die Ausbildung der Imame und der muslimischen Seelsorger, besonders für die Gefängnisse. Viele Probleme entstehen im Gefängnis, deswegen muss besonders dort die Betreuung besser werden.

Die Demonstranten wollten mit dem Marsch unter anderem auf die blutigen Terrorattacken von Paris und Kopenhagen und auf die vereitelten Anschlagspläne in Belgien reagieren. Am Ende ihres Weges fassten sich die Teilnehmer an den Händen. Die Veranstalter ließen zehn Friedenstauben aufsteigen.

Die euronews-Korrespondentin Marta Vivas Chamorro vor Ort in Brüssel kommentiert: «Belgien ist das europäische Land, aus dem gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten radikalen Kämpfer nach Syrien und in den Irak gereist sind. Die Behörden haben gut 350 potenzielle Dschihadisten identifiziert und auch ohne einen konkreten Verdacht werden die europäischen und andere sensible Institutionen in Brüssel als potenzielle Anschlagsziele weiter stark überwacht.”

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