Touristen bei Angriff auf tunesisches Nationalmuseum getötet

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Von Christoph Debets
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Bei einem bewaffneten Angriff auf das Nationalmuseum in der tunesischen Hauptstadt Tunis sind mindestens 21 Menschen getötet worden.

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Bei einem bewaffneten Angriff auf das Bardo-Nationalmuseum in der tunesischen Hauptstadt Tunis sind am Mittwoch mindestens 21 Menschen getötet worden. Unter den Toten befinden sich 17 Touristen aus Japan, Spanien, Italien, Kolumbien, Polen und Australien. Zwei Angreifer wurden bei der Erstürmung des Nationalmuseums durch Spezialeinheiten der Polizei getötet. Nach bis zu drei möglichen Mittätern wird noch gefahndet. 24 Personen wurden verletzt, darunter 22 Touristen.

Das politische Tunesien ist geschockt: “Ich kann nichts anderes sagen, als dass dies eine große Tragödie ist. Es gibt keine Hoffnung für diese Menschen. Tunesien muss stark sein und diese Extremisten auslöschen”, erklärte Präsident Beji Caid Essebsi.

Photo described as interior security forces in #Bardo Museum (same room as earlier hostage photo) via TUNISCOPEcom</a> <a href="http://t.co/eUCKaopEng">pic.twitter.com/eUCKaopEng</a></p>&mdash; reported.ly (reportedly) March 18, 2015

Mit Kalaschnikows und Handgranaten bewaffnete Männer hatten am Mittag auf dem Platz, an dem das Bardo-Nationalmuseum und das Parlament liegen, das Feuer auf Sicherheitskräfte eröffnet. Dabei kamen acht Menschen um – darunter sieben ausländische Urlauber. Nach der Schießerei nahmen die Täter im Bardo-Museum weitere Touristen als Geiseln.

Nach Angaben des italienischen Außenministeriums konnten zu Beginn der Geiselnahme etwa 100 italienische Touristen in Sicherheit gebracht werden. Es handelt sich um eine Gruppe von Passagieren des Kreuzfahrtschiffs “Costa Fascinosa”. Die “Costa Fascinosa” lag auf einer Kreuzfahrt von Palermo nach Mallorca im Hafen von Tunis vor Anker.

Zu dem Anschlag hat sich bislang niemand bekannt, das Motiv ist unklar. Am Dienstag hatte die tunesische Polizei eine Terrorzelle in Tunis ausgehoben.

Beobachter sehen auch einen möglichen Zusammenhang mit der Tötung eines führenden IS-Kämpfers im Nachbarland Libyen. Achmed Rouissi war am Samstag in Sirte getötet worden. Möglicherweise handelt es sich um einen Vergeltungsakt.

Einer anderen Theorie zufolge könnten IS-Kämpfer versucht haben, das Bardo-Museum zu stürmen, um dort vorislamische Kunstgegenstände zu zerstören, so wie es ihre Gesinnungsgenossen in Syrien und dem Irak vorexerziert haben.

Hoping for the hostages who are sitting in the room containing this mosaic in the #Bardo. pic.twitter.com/LcTiJi89F0

— Sophie Hay (@pompei79) March 18, 2015

Weiterführender Link

The National Bardo Museum

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