Mugham-Festival in Baku: Musiker aus aller Welt spielen aserbaidschanische Volksmusik

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In Baku hat im März das 4. internationale Mugham-Festival stattgefunden. Musiker aus aller Welt spielten ihre Version der aserbaidschanischen

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In Baku hat im März das 4. internationale Mugham-Festival stattgefunden. Musiker aus aller Welt spielten ihre Version der aserbaidschanischen Volksmusik, die auf bekannten Melodien aufbaut und in deren Liedern auch viel improvisiert wird.

2003 wurde Mugham von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Festivaldirektorin ist auch als UNESCO-Botschafterin des guten Willens tätig: “Das ist unsere vierte Ausgabe, das Festival gibt es alle zwei Jahre. Das öffentliche Interesse an der Veranstaltung wächst. Wir bekommen E-Mails von Musikern aus der ganzen Welt”, so Firengiz Alizade.

Einer der Stars dieses Jahres war der Farsi-Sänger Alireza Ghorbani. Seiner Meinung nach kennt die Mugham-Kultur keine Grenzen: “Mugham wird in Aserbaidschan, der Türkei und im Irak gespielt. Die Musikform gehört zu dieser geografischen Region. Bei dieser Tradition wird nichts aufgeschrieben. Die Liedtexte werden von Generation zu Generation weitergegeben.”

Der 35-jährige iranische Komponist Saman Samimi und Alireza Ghorbani haben vor Kurzem ein Album veröffentlicht. Es trägt den Titel “Eperdument”: “In unseren Liedern geht es um Liebe und Zwiegespräche mit Gott”, so Saman Samimi.

Im Rahmen des Festivals gab es auch ein Konzert aserbaidschanischer Staatsmusiker, die eine zutiefst traurige, klagende Musik spielten.

Mugham-Musiker beginnen ihre Ausbildung sehr früh. Bevor sie lernen, ein Instrument wie Gitarre oder Geige zu spielen, werden sie mit arabischen Musikinstrumenten wie “Oud” oder “Qanun” vertraut gemacht: “Ich spiele Qanun. Ich lernte das Instrument als kleines Kind zu spielen, viel früher als das Klavierspielen, das ich mit sieben oder acht Jahren begann”, so die Musikerin Natevan Hasenova.

“Das Festival huldigt auch den berühmten Jazzpianisten Vaqif Musafazadeh mit einem Konzert zu seinem 75. Jahrestag”, so Irmak Zenturk.

Der bereits 1979 gestorbene Musiker wurde bekannt für seine Verbindung von Jazz und traditioneller aserbaidschanischer Volksmusik. Wie beim Jazz gibt es auch bei Mugham viel Raum für Improvisation.

Die vor zehn Jahren gegründete Jazzband “Jengi Jazz”, die das Abschlusskonzert spielte, arbeitet oft mit dem Pianisten Turan Qasimli zusammen. Ihre Musik ist vom Vermächtnis Mustafazadehs beeinflusst.

Das nächste internationale Mugham-Festival ist für 2017 geplant.

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