Lufthansa in Schwierigkeiten

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Von Euronews
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Der Ruf der Lufthansa hat gelitten, seit den neuen Erkenntnissen im Drama um die Katastrophe um Germanwings. Die deutsche Fluglinie könnte nun auch

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Der Ruf der Lufthansa hat gelitten, seit den neuen Erkenntnissen im Drama um die Katastrophe um Germanwings. Die deutsche Fluglinie könnte nun auch finanziell in Turbulenzen geraten. An diesem Dienstag hat das Mutterhaus mitgeteilt, dass Co-Pilot Andreas Lubitz die Flugschule der Lufthansa bereits im Jahr 2009 über eine “abgeklungene schwere depressive Episode” informiert habe. Diese neue Erkenntnis stellt die Fluglinie und ihre Pilotenauswahl erneut in Frage.

Bislang hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr stets von der “besten Pilotenausbildung der Welt” im Konzern gesprochen: “Er hat in der Folge nicht nur alle medizinischen Tests bestanden, sondern auch alle fliegerischen Schulungen, alle fliegerischen Prüfungen und Checks bestanden. Er war 100 Prozent flugtauglich, ohne jegliche Einschränkungen, ohne jegliche Auflagen”, so Spohr.

Die zerrissene Krankschreibung, die in der Wohung von Lubitz gefunden wurde, erweckt den Anschein, dass die Verantwortung für die Katastrophe bei nur einem einzigen Mann liegt. Auch der Düsseldorfer Staatsanwalt Christoph Kumpa bestätigt das: “Der Umstand, dass dabei unter anderem zerissene, aktuelle und auch am Tattag, den Tattag umfassende Krankschreibungen gefunden wurden, stützt nach vorläufiger Bewertung die Annahme, dass der Verstorbene seine Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld verheimlicht hat.”

Die Affäre um Flug 4U9525 ereignete sich zu einem Zeitpunkt, an dem die Fluglinie wegen wiederholter Streiks ihrer Piloten seit einem Jahr ohnehin schon in die Kritik geraten war. Lufthansa-Sprecherin Barbara Schädler: “Wir haben Gott sei Dank sehr loyale Kunden, das heisst, wir sehen natürlich bei jeder Streikankündigung, dass Buchungen auch in erheblichem Umfang zurückgehen, aber bisher nur für kurze Frist. Dennoch: Es ist ein Image-Schaden, und es ist natürlich eine Geschichte, die wir gerne sofort einstellen würden.”

Der Konflikt hat die Lufthansa im vergangenen Jahr 230 Millionen Euro gekostet. Sie muss also ihre Kosten reduzieren, um mit den europäischen Billigfluglinien konkurrieren zu können. Und auch auf der Langstrecke schlafen Konkurrenten wie Emirates oder Turkish Airline längst nicht mehr.

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