Boko Haram: Blutiger Kampf für den Gottesstaat

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Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram führt im Nordosten Nigerias einen blutigen Feldzug zur Errichtung eines sogenannten islamischen

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Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram führt im Nordosten Nigerias einen blutigen Feldzug zur Errichtung eines sogenannten islamischen Gottesstaats. In diesem Kalifat soll dann einzig und allein eine radikale Auslegung der Scharia (islamische Rechtsprechung) gelten.

Die sunnitischen Fundamentalisten werden für viele Attentate und
Angriffe in dem westafrikanischen Staat verantwortlich gemacht.
Schätzungen zufolge wurden dabei seit 2009 bereits mehr als 15.000 Menschen getötet. Die Gewalttaten haben mehr als 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Kontrolle über Teile des Nordostens Nigerias

Die selbst ernannten Gotteskrieger kontrollieren bereits Teile des Nordostens und versuchen auch, Gebiete in den Nachbarländern Kamerun und Niger zu erobern. Über Organisationsstrukturen und Mitgliederzahlen der Boko Haram liegen keine gesicherten Informationen vor. Die Gruppe hat vor kurzem der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Gefolgschaft geschworen, die im Irak und in Syrien große Gebiete beherrscht und Ableger in anderen muslimischen Staaten hat.

Präsidentschfatswahl wegen Boko Haram verschoben

Die Präsidentschaftswahl in Nigeria war ursprünglich für den 14. Februar angesetzt, wurde aber wegen des Terrorfeldzugs von Boko Haram im Nordosten des Landes verschoben. Gewonnen hat der frühere Militärdiktator Muhammadu Buhari. Amtsinhaber Goodluck Jonathan gratulierte dem 72-Jährigen telefonisch zum Sieg und sicherte ihm seine volle Unterstützung zu. Buhari hatte im Wahlkampf versprochen, er werde die grassierende Korruption bekämpfen und den islamistischen Terrorismus der Boko Haram ausmerzen. Derzeit melden die nigerianischen Streitkräfte zahlreiche Erfolge im Kampf gegen Boko Haram. Sie werden seit Wochen von Truppen aus dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin unterstützt.

Vereinte Nationen fordern zu Kampf gegen Boko Haram auf

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, und zahlreiche afrikanische Regierungsvertreter appellierten an die
Staatengemeinschaft, Boko Haram Einhalt zu gebieten. Unter den Opfern seien viele Frauen und Mädchen, die von Boko-Haram-Kämpfern wie Sklaven gehalten und dann ermordet worden seien. Als besonders verabscheuenswürdig bezeichnete al-Hussein den Missbrauch von Kindern als “Kanonenfutter”. Die Terroristen würden
sie zwingen, bei Kämpfen mit Regierungstruppen in der ersten Frontlinie zu stehen. Mehrfach seien Kinder als “menschliche Bomben”
eingesetzt worden.

Nigeria ist der größte Ölexporteur des afrikanischen Kontinents und auch die größte Volkswirtschaft. Die Mehrheit der Nigerianer lebt jedoch immer noch in großer Armut.

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