Kenia: Verwechslungen bei Identifizierung der Opfer nach Massaker in Garissa

Kenia: Verwechslungen bei Identifizierung der Opfer nach Massaker in Garissa
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Von Euronews
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Auch Tage nach der Attacke ist die Identifizierung der Opfer in vielen Fällen schwierig. Angehörige berichten von Verwechslungen.

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Auch Tage nach der Attacke auf die Universität in Garissa ist die Identifizierung der Opfer in vielen Fällen schwierig. Angehörige warten hier in Nairobi auf Informationen. Die Behörden haben eigenen Angaben zufolge zusätzliche Ermittler eingeschaltet, denn in einigen Fällen gibt es Verwechslungen. Das hat auch Isaac Mutua Mutisya erlebt, Vater einer 20-jährigen Studentin: “Ich war gestern hier, um den Körper meiner Tochter zu identifizieren. Aber sie wurde schon als jemand anderes identifiziert. Deswegen bin ich heute noch mal hier, um klarzustellen, ob das die Leiche meiner Tochter ist oder nicht.”

Gitonga Ng’ang’a ist einer der Überlebenden des Anschlags, bei dem 148 Menschen getötet wurden. Er versteckte sich unter seinem Bett, als die Attentäter den Campus stürmten. Kurz darauf kamen sie in sein Zimmer. Der 22-Jährige konnte nur noch beten. “Ich habe gehört, wie die Studenten geschrien und geweint haben”, erzählte er. “Die Attentäter haben erst nicht gesprochen, erst als sie in unsere Schlafzimmer kamen, haben sie laut und deutlich gesprochen und gesagt: ‘Wir sind hier, um zu töten und getötet zu werden.”

Ng’ang’a ist jetzt bei seiner Familie in Nairobi. Die Erinnerung trägt er mit sich: “Ich musste über das Blut und die Leichen meiner engsten Freunde steigen. Das war schlimm. Es ist auch jetzt noch schlimm.”

Die Universität in Garissa bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das Massaker war der blutigste Anschlag in Kenia seit dem Angriff auf die US-Botschaft in Nairobi 1998. Auch wenn die Spuren bald beseitigt sind – der Schrecken wird bleiben.

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