Trotz einiger Unstimmigkeiten: Frankreich und Tunesien suchen neues Vertrauen und Zusammenarbeit

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Von Euronews
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Frankreich und Tunesien wollen in sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen stärker zusammenarbeiten. Der tunesische Präsident

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Frankreich und Tunesien wollen in sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen stärker zusammenarbeiten. Der tunesische Präsident Béji Caïd Essebsi folgte am Dienstag einer Einladung seines Amtskollegen Francois Hollande zu einem Staatsbesuch nach Frankreich.

Es ist eine Geste der Unterstützung für Tunesien, das als Vorzeigebeispiel für den demokratischen Wandel nach dem arabischen Frühling gilt – aber auch ein Versuch der Annäherung an Essebsi, dem in Frankreich wegen seiner Wurzeln in der alten politischen Garde Tunesiens zunächst wenig Vertrauen entgegengebracht wurde.

Vor dem Besuch Essebsis in Paris war aus dem Umfeld des tunesischen Präsidenten bekannt geworden, dass sich dieser darüber beklagt hatte, dass die in Paris regierenden Sozialisten im Wahlkampf seinen Widersacher Moncef Marzouki unterstützt und ihn als Vertreter des Ben-Ali-Regimes dargestellt hätten. Die Präsidentenwahlen im November hatte Essebi dann gewonnen.

"La responsabilité de la France est d'accompagner la Tunisie en respectant sa souveraineté" http://t.co/6nQpLMBO0Qpic.twitter.com/ZYr7VlkX2y

— Élysée (@Elysee) 7. April 2015

Als erster Staats- oder Regierungschef eines islamischen Landes überhaupt war Essebsi nun auch eingeladen, vor dem französischen Senat zu sprechen.

“Wir rufen zu einer entschlossenen Politik auf, die uns erlaubt, uns gegenseitig zu ergänzen, mit mehr Austausch, Partnerschaften und Inverstitionen”, sagte Essebis dort. “Wir rufen zur Wiederherstellung des intensiven Dialogs auf und zur Schaffung einer Stiftung, die die vertikale Integration zwischen Europa, Afrika und dem mediterranen Raum fördert.”

Sicherheitspolitisch teilen die beiden Länder viele Interessen. Erst Mitte März forderte eine Terrorattacke durch Verbündete der IS-Miliz auf das Bardo-Museum in Tunis 22 Opfer – die meisten davon europäische Touristen.

Tausende Tunesier demonstrierten später gegen Fundamentalismus und Terrorismus -mit dabei auch Francois Hollande, sein Vorgänger Nicolas Sarkozy und der italienische Regierungschef Matteo Renzi.

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