Kuba und USA: Die Geschichte einer Feindschaft

Kuba und USA: Die Geschichte einer Feindschaft
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der Anlass war bezeichnend. Bei der Trauerfeier für Nelson Mandela im Dezember 2013 gaben sich Barack Obama und Raúl Castro die Hand. Das war wohl

WERBUNG

Der Anlass war bezeichnend. Bei der Trauerfeier für Nelson Mandela im Dezember 2013 gaben sich Barack Obama und Raúl Castro die Hand. Das war wohl ganz im Sinne des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten, der zeitlebens für Versöhnung eintrat.

Mehr als 50 Jahre vorher: Angeführt von Fidel Castro stürzen die kubanischen Revolutionäre 1959 den von den USA unterstützten Diktator Fulgencio Batista.

Während Kuba die Nähe zur Sowjetunion sucht, wollen die USA Castro mit allen Mitteln entmachten. Eine von den Amerikanern angeheuerte Söldnertruppe soll die Bevölkerung gegen Castro aufhetzen und die Kommunisten vertreiben – die Invasion in der Schweinebucht im April 61 scheitert krachend. Mehr zur Invasion in der Schweinebucht…

Aus den ehemaligen Handelspartnern sind Feinde geworden. Im Oktober 62 teilt US-Präsident John F. Kennedy in einer Fernsehansprache mit, die UdSSR habe Atomraketen auf Kuba stationiert. Die Sowjets dementieren und werfen den Amerikanern vor, Pläne für eine Invasion auf Kuba bereits in der Schublade zu haben. Kennedy befiehlt eine Seeblockade, die sowjetische Schiffe von Kuba fernhalten soll, die Welt steht am Rande einer direkten Konfrontation zwischen den beiden Supermächten. Am 27. Oktober dann die Einigung zwischen Kennedy und Nikita Chruschtschow.

Das glimpfliche Ende der Kubakrise ändert nichts am eisigen Verhältnis zwischen Castro und seinen wechselnden Gegenspielern im Weißen Haus. Kuba hat in der UdSSR einen starken Partner, Havanna und Washington übertreffen sich in Propaganda. Mehr zur Kubakrise…

Zum Symbol der schwierigen Beziehung beider Länder werden die Flüchtlinge, die versuchen, über die Floridastraße per Floß von Kuba in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Heute leben etwa zwei Millionen Exilkubaner in den USA. Nicht alle von ihnen sehen das zaghafte politische Tauwetter mit Wohlwollen. In diplomatischer Beziehung gehen übrigens beide Länder den “Schweizer Weg”. Seit 1961 ist die Schweiz der Interessenvertreter der USA in Kuba, seit 1991 nimmt die Schweiz zudem die Interessenvertretung Kubas in den USA wahr.

Das jahrzehntelange Wirtschaftsembargo hat der Karibikinsel schwer zugesetzt. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Fremdenverkehr. Die im Januar umgesetzten Reiseerleichterungen zwischen Kuba und den USA könnten diesen Wirtschaftszweig noch bedeutsamer werden lassen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Westen macht Putin für Nawalnys Tod verantwortlich

170. Geburtstag: Fackelzug für Nationalheld José Martí in Havanna

Wahlkampfendspurt in den USA: Biden und Obama werben als Duo