Das Drama im Mittelmeer

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Von Euronews
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Ein Lächeln nach einer langen gefährlichen Reise: Diese Kinder waren unter den 500 Migranten, die vergangenen Sonntag im sizilianischen Porto

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Ein Lächeln nach einer langen gefährlichen Reise: Diese Kinder waren unter den 500 Migranten, die vergangenen Sonntag im sizilianischen Porto Empedocle angekommen sind. Die meisten von ihnen kommen aus Somalia und Eritrea, viele sind minderjährig auf der Suche nach einem besseren Leben.
Nach Angaben der Kinderrechtsorganisation “Save the Children” sind allein am vergangenen Wochenende 450 Kinder angekommen, mehr als 300 von ihnen waren ohne Begleitung.

Sie kommen meist aus Flüchtlingslagern wie diesem in Misrata in Libyen. Sie alle sind entschlossen, das Mittelmeer zu überqueren. Eine Frau sagte: “Wenn sie uns zurückschicken, dann müssen wir ins Gefängnis und dann schicken sie uns in den Krieg. Ich will nicht in mein Land zurück. Ich will nach Europa.”

Sie überqueren das Meer in Schlauchbooten und immer mehr Menschen sterben bei der gefährlichen Überfahrt. Im ersten Quartal des Jahres sind rund 480 Menschen ertrunken, im Vorjahreszeitraum hatten 50 Migranten ihr Leben verloren.

In italienischer Küstennähe patrouilliert die isländische Küstenwache Tyr, die sich an der EU-Mission namens “Triton” beteiligt. Den Vorwurf zu wenig für die Rettung der Flüchtlinge zu tun, weist eine Sprecherin der EU-Grenzschutzagentur Frontex zurück. “Wir beteiligen uns an zahlreichen Such- und Rettungsaktionen, die sehr weit vor der italienischen Küste entfernt stattfinden, normalerweise so 40 Seemeilen nördlich von Libyen.”

“Triton” ist eine Grenzschutzmission der EU, die eine Zone von 30 Seemeilen vor der italienischen Küste überwacht. Die Mission löst die Operation Mare Nostrum ab, mit der die Italiener ein weit größeres Gebiet abgedeckt hatten. Die Operation Mare Nostrum kostete 9,3 Millionen Euro pro Monat, “Triton” stehen dagegen nur 2,9 Millionen Euro pro Monat zur Verfügung.

Italien trifft die Flüchtlingsproblematik besonders und ein Ende ist nicht in Sicht. Aufgrund des guten Wetters sind allein in den vergangenen vier Tagen 10.000 Immigranten an Italiens Küsten aufgegriffen worden. Für viele ist es der letzte Ausweg, auch für diesen 20-jährigen Somalier: “Ich kann dort nicht leben, denn dort leben heißt, entweder Soldat oder ein Islamist zu werden. Ich will nicht jetzt schon sterben.”

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