"Kind 44" aus russischen Kinos verbannt

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Von Euronews
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Russland 1953: Gegen alle Widerstände klärt der sowjetische Ermittler Leo Demidov eine Serie von Kindermorden auf. Morde, die es in Stalins

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Russland 1953: Gegen alle Widerstände klärt der sowjetische Ermittler Leo Demidov eine Serie von Kindermorden auf. Morde, die es in Stalins Sowjetunion eigentlich gar nicht geben darf, widersprechen sie doch seiner Ideologie des “neuen Menschen”. In “Kind 44” werden deshalb Morde vertuscht und Jäger zu Gejagten.

In Russland stößt das nicht auf Wohlgefallen.
Die Premiere in London wurde überschattet von Berichten, das Land habe den Film aus dem Programm genommen. Laut des russischen Kulturministeriums verzerre der Film historische Fakten. Noomi Rapace spielt Demidovs Frau und meint: “Ja, natürlich hat es mich etwas schockiert und es ist traurig, denn ich wollte, dass die Menschen den Film sehen. Für mich geht es um die Figuren. Ich fühle mich ein und versuche sie zum Leben zu erwecken. Ich denke nicht so sehr darüber nach, ob wir die historische Wahrheit sagen oder nicht. Und es ist Kunst.”

“Kind 44” ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers des Briten Tom Rob Smith, der sich ebenfalls enttäuscht über das russische Verhalten zeigte: “Als ich das Buch geschrieben habe, hatte ich nicht das Gefühl etwas kontroverses zu schreiben. Die Fakten über das Regime sind bewiesen. Es gibt viele Archivdokumente zur Geheimpolizei. Über die Hungersnöte.”

“Kind 44” beruht auf einer wahren Mordserie, die allerdings zu Beginn der 80er Jahren statt fand. Regie führte Daniel Espinosa, Tom Hardy spielt den Ermittler Demidov. In Deutschland kommt der Film am 4. Juni in die Kinos.

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