Holocaust-Prozess in Lüneburg: 93-jähriger Gröning legt Geständnis ab

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Von Euronews
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Es dürfte einer der letzten Holocaust-Prozesse der Geschichte werden, denn die meisten seiner Gesinnungsgenossen sind inzwischen tot: In Lüneburg ist

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Es dürfte einer der letzten Holocaust-Prozesse der Geschichte werden, denn die meisten seiner Gesinnungsgenossen sind inzwischen tot: In Lüneburg ist das Gerichtsverfahren gegen den inzwischen 93-jährigen Oskar Gröning eröffnet worden.

Gröning war als junger SS-Mann ab 1942 im KZ Auschwitz stationiert und dort unter anderem mit dem Aussortieren von Wertsachen der Ermordeten sowie buchhalterischen Aufgaben betraut.

Gleich zu Beginn der Gerichtsverhandlung legte Gröning ein umfangreiches Geständnis ab. Er bitte um Vergebung, nun sei es Sache des Gerichts, darüber zu befinden, ob er auch rechtlich schuldig sei.

Gröning hatte sich in Interviews mehrfach offen über die Realität im Vernichtungslager geäußert und dabei von seiner moralischen Schuld gegen gegenüber dem jüdischen Volk gesprochen, eine Mittäterschaft aber abgestritten.

Wegen des eher abseitigen Mitwirkens des damals 21-Jährigen am Massenmord war es zuvor nie zu einer Anklage gekommen. Nun müssen die Richter über die Frage der Schuld eines nur indirekt beteiligten Befürworters des Genozids urteilen. Die Staatsanwaltschaft wirft Gröning vor, das Vernichtungssystem mit seiner Arbeit gestützt und damit Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen geleistet zu haben.

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