Im Gedenken an die Schlacht um Gallipoli

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Das Gallipoli-Mahnmal in Canakkale am Eingang der Dardanellen, jener Meerenge, die die Ägäis mit dem Marmarameer verbindet. Britische und

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Das Gallipoli-Mahnmal in Canakkale am Eingang der Dardanellen, jener Meerenge, die die Ägäis mit dem Marmarameer verbindet. Britische und französische Truppen rückten hier im Frühjahr 1915 an, um die Halbinsel zu erobern und von dort aus Istanbul einzunehmen. Das Ziel der Alliierten: eine Durchfahrt zum Schwarzen Meer zu erzwingen, um eine schnelle Verbindung nach Russland herzustellen. Der Plan schlägt fehl.

Der 25. April war auch der Eintritt Australiens in den Ersten Weltkrieg. An diesem Tag scheiterte der Versuch des Australien and New Zealand Corps, kurz: Anzac, mit rund 60.000 Soldaten auf Gallipoli zu landen. Seither wird am 25. April alljährlich der australischen und neuseeländischen Truppen gedacht. Mehr als 11.000 Australier und Neuseeländer verloren ihr Leben. Insgesamt kamen in der Schlacht in der Nähe der strategisch wichtigen Dardanellen mehr als 100.000 Menschen zu Tode.

“Ich bin hergekommen, um Gallipoli zu sehen. Mein Großvater war Geistlicher in der Armee”, sagt eine britische Besucherin des Mahnmals. “Er stand an der Seite der britischen Truppen. Ich habe so viel darüber gelesen, ich war neugierig, den Ort zu sehen.” Und ein anderer meint: “Es ist faszinierend, den Ort zu sehen und erinnert zu werden. Die Verluste auf beiden Seiten sind berührend. Deshalb sind wir hier. Der Ort strahlt Geschichte aus, darüber, was wirklich hier geschehen ist.”

Der französische Soldatenfriedhof. Schätzungsweise 10.000 Franzosen sind in Gallipoli gefallen. Drei Dutzend Soldatenfriedhöfe der Alliierten gibt es hier insgesamt und gut 20 türkische. Sahin Aldogan gilt als Experte für die Schlacht: “Mit den Jahren gab es keine Feindseligkeiten mehr”, sagt er, “Sogar Atatürk hat gesagt, eure Söhne sind unsere Söhne geworden. Heute sehen wir hier die Nachkommen der Anzacs, Briten und alle anderen Nationen. Sie sind unsere Freunde und Gäste.”

Für die Entente-Mächte war die Schlacht von Gallipoli eine herbe Niederlage. Doch im Gedenken leben die Teilnehmer bei ihnen als Helden fort. Der letzte Gallipoli-Veteran starb im Jahr 2002. euronews-Reporter Bora Bayraktar: “In den ersten Jahren sind die Eltern hergekommen, um ihrer Angehörigen zu gedenlen. Am 100. Jahrestag des Krieges lassen die Enkel und alle anderen Interessierten die Soldaten und ihr Gedenken nicht allein.”

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