UNICEF-Sprecher: "Müssen schnell Hilfe leisten"

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euronews-Reporterin Raphaële Tavernier sprach mit Jean-Jacques Simon, dem UNICEF-Kommunikationsdirektor für Südasien, der derzeit in Kathmandu weilt

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euronews-Reporterin Raphaële Tavernier sprach mit Jean-Jacques Simon, dem UNICEF-Kommunikationsdirektor für Südasien, der derzeit in Kathmandu weilt. UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Nearly 1m children require urgent humanitarian assistance in aftermath of #NepalEarthquake: http://t.co/ET1rJtLYYCpic.twitter.com/2kGIQ1eipF

— UNICEF (@UNICEF) April 27, 2015

euronews:
Es ist die Rede von fast einer Million Kinder, die vom Erdbeben betroffen sind. Welches ist Ihre größte Sorge?

Jean-Jacques Simon:
Wie Sie gesagt haben, gibt es Tausende Kinder, die direkt oder indirekt betroffen sind. Unmittelbar sind sie betroffen, wenn sie ihr Dach über dem Kopf verloren haben und sich von einem Tag auf den anderen auf der Straße wiederfinden. Manche haben auch Angehörige verloren. Um die Stadt herum und im Rest des Landes gibt es mehrere Sammellager. Selbstverständlich brauchen sie schnell Hilfe – in Form von Wasser, Medikamenten und für die Kleinsten auch in Form von Nahrung.

euronews:
Dauert es Ihrer Meinung nach zu lange, ehe die internationale humanitäre Hilfe eintrifft?

Simon:
Es dauert eben leider so lange, wie es dauert. Diesen Montagabend kam ein UNICEF-Transportflugzeug an, das vor allem medizinisches Material, Zelte und Impfstoffe geladen hatte. Wir haben also bereits etwas Material bekommen – für 5000 Familien im Raum Kathmandu und drei Regionen in der Umgebung. Aber wir brauchen viel mehr, nicht nur für einen Tag, sondern für mehrere Tage. Von einem Tag auf den anderen sitzen die Menschen plötzlich auf der Straße – es braucht also eine Lösung, die aber natürlich nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden kann.

euronews:
Sie sind in Kathmandu. Können Sie uns die Lage um Sie herum beschreiben und das, was die Menschen empfinden?

Simon:
Das ist eine Hauptstadt, in der normalerweile viel Verkehr herrscht. Jetzt gibt es keinen Verkehr mehr, die Leute bleiben in ihren Vierteln. Sie helfen sich gegenseitig, weil viele von ihnen ihre Häuser verloren haben, manche auch Angehörige. Es gibt keinen Strom, man kommt nur schwer an Wasser, die meisten Geschäfte sind geschlossen und es gibt immer noch kleinere Nachbeben. Es herrscht große Unsicherheit und Angst, was die Zukunft betrifft. Wir, die Vereinten Nationen und andere Partner müssen organisiert vorgehen, wir müssen bereit sein, sehr schnell Hilfe zu leisten, um all diesen Menschen zu helfen – und vor allem den nepalesischen Kindern.

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