Wahl in Großbritannien und Ölpreis verunsichern Anleger

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Wahl in Großbritannien: Der Pfund unter Druck Die Anleger warten auf die Parlamentswahl in Großbritannien am 7. Mai. Der Wahlkampf hat die Anleger

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Wahl in Großbritannien: Der Pfund unter Druck

Die Anleger warten auf die Parlamentswahl in Großbritannien am 7. Mai. Der Wahlkampf hat die Anleger verunsichert und zu einem Fall des Pfunds geführt. Das Pfund Sterling ist auf seinem tiefsten Stand seit 2010 und hat rund fünf Prozent verloren. Die unsichere politische Zukunft des Landes hat sich auf die britische Währung ausgewirkt.

Die britische Zentralbank hat sich dazu entschieden, die Zinsen bei 0,5 Prozent zu halten. Und der Internationale Währungsfonds IWF kündigt ein starkes Wachstum an. Trotz alledem rechnen Experten damit, dass die britische Wirtschaft noch schwach ist. Das könnte sich in den kommenden Monaten negativ auf das Pfund auswirken.

Unsere London-Korrespondentin Joanna Gill erklärt: “Während sich der Kampf zwischen den politischen Parteien in Großbritannien zuspitzt, warten die Börsen auf die Ergebnisse der Wahl. Das Pfund, das in den vergangenen Monaten gegenüber dem Dollar an Wert verloren hat, könnte sich dann wieder stabilisieren.”

Analyse von Nour Eldeen Al-Hammoury: Brexit – Ein Schreckensszenario für die Anleger

euronews, Faiza Garah:
“Der Wahlkampf in Großbritannien belastet den Wechselkurs des Pfunds, wie lange wird das noch dauern?”

Nour Eldeen Al-Hammoury, Chefmarktstratege bei ADS Securities:
“Während dieses Wahlkampfes ist das Pfund auch angestiegen, nicht wie bei den vorherigen Wahlen, wo die Währung nur stark gesunken ist.
Das Pfund Sterling stabilisiert sich derzeit bei einem Pfund für 1,50 US-Dollar. Dies hängt mit den schlechten Ergebnissen der US-Wirtschaft zusammen und damit, dass die Zinsen in den USA vorerst nicht steigen werden.
Im Großen und Ganzen werden wir ein ähnliches Szenario wie bei den vorherigen Wahlen erleben.
Wird das andauern? Vorerst ja, aber wenn die Parteien, die die vorherigen Wahlen gewonnen haben, wieder an die Macht kommen, dann wird das eine Stabilisierung des Pfunds zur Folgen haben.”

euronews:
“Was für Konsequenzen können die Ergebnisse dieser Wahlen für die Anleger in der Eurozone haben?”

Nour Eldeen Al-Hammoury:
“Der jetzigen Regierung ist es mehr oder weniger gelungen, die Wirtschaft des Landes zu stabilisieren. Die Wachstumsrate ist im Gegensatz zu anderen Ländern der Europäischen Union immer noch stark.
Gefährlich sind manche Aussagen der aktuellen Regierung, die immer noch davon spricht unter Umständen aus der Europäischen Union auszutreten. Das wäre ein Schreckensszenario für die Anleger, angesichts der vielen Krisen und der angespannten Situation mit Griechenland.
Derzeit hängt alles von den Programmen der neuen Regierung ab, die nach den Wahlen zusammengestellt werden wird. Die Aufkauf-Programme der Europäischen Zentralbank ziehen weiterhin Anleger auf den europäischen Markt, und das wird sich auch fortsetzen, trotz der Spannungen mit Griechenland.”

Saudi-Arabien und der Ölpreis

Saudi Arabien hat das Ende der Militäroperation“Entscheidender Sturm” im Jemen erklärt. Ein Ende des Krieges bedeutet das aber noch nicht, denn es folgt die neue Operation “Wiederherstellung der Hoffnung”.

Und wie steht es mit der saudischen Ölproduktion? Die saudische Regierung erklärte, das Land habe in diesem Monat rund 10 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Die Anleger sind besorgt, denn der Ölpreis ist dieses Jahr stark gefallen. Die Organisation erdölexportierender Länder OPEC veröffentlichte eine Grafik. Demnach belief sich in der zweiten Aprilwoche dieses Jahres der Preis eines Barrels Öl auf 60 US-Dollar, vor einem Jahr betrug er mehr als 100 US-Dollar.

Die Experten warten auf die nächste Versammlung der OPEC-Länder am 5. Juni in Wien, um zu erfahren, ob Saudi Arabien seinem Kurs treu bleibt oder ob es Maßnahmen ergreift, um den Markt zu stabilisieren.

Analyse von Nour Eldeen Al-Hammoury: “Der Ölpreis wird wieder steigen”

euronews: Faiza Garah:
“Nour, die Militäroperation “Entscheidender Sturm” wurde von der Operation “Wiederherstellung der Hoffnung” abgelöst. Was sind die Auswirkungen auf den Ölpreis?”

Nour Eldeen Al-Hammoury, Chefmarktstratege bei ADS Securities:
“Die Preise sind nach dem Ende der ersten Militäroperation ein wenig gesunken, aber sie sind kurze Zeit später wieder angestiegen. Jetzt im April haben sie sich eingependelt auf 57 US-Dollar für einen Barrel Texas Rohöl und 65 US-Dollar für einen Barrel Brent.
Alle warten gespannt auf Juni, denn dann werden sich die OPEC-Länder versammeln und vielleicht eine Drosselung der Produktion beschließen. Zudem wird die US-Zentralbank, Fed, entscheiden, ob sie die Zinsen anhebt oder nicht. Und schließlich wird es vielleicht ein Atomabkommen zwischen dem Iran und den großen Westmächten geben.
Die Anleger warten diese Ereignisse ab. Und aus diesem Grund wird der Ölpreis erst einmal niedrig bleiben. Aber selbst wenn die Preise weiter fallen, werden sie wieder steigen, denn es gibt keine Alternativen zum Öl, zumindest nicht in den kommenden zehn Jahren.”

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