Baltimore, Stadt der Ungleichheit

Baltimore, Stadt der Ungleichheit
Von Euronews
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Die Ausschreitungen in Baltimore waren mit die heftigsten, die die USA in den vergangenen Monaten gesehen hat. Geschäfte wurden zerstört und

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Die Ausschreitungen in Baltimore waren mit die heftigsten, die die USA in den vergangenen Monaten gesehen hat. Geschäfte wurden zerstört und geplündert, Gebäude angezündet. 202 Festnahmen, 15 verletzte Polizisten, der Einsatz der Nationalgarde, eine Stadt unter Feuerschutz.

Im Osten der USA gelegen, war Baltimore im Jahr 1950 mit fast einer Million Einwohnern die sechstgrößte Stadt der USA. Heute leben hier etwas mehr als 600.000 Menschen, 63 Prozent sind schwarz.

Die Tumulte begannen im Viertel Sandtown-Winchester. Dort lebte Freddie Gray, der junge Schwarze, der nach seiner Festnahme verstarb. Rund 20 Prozent der Menschen in dem Stadtteil haben keinen Job. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt hier bei 25.000 Dollar. In den armen Vierteln im Osten und Westen Baltimores habe viele das Gefühl, von der Gesellschaft vernachlässigt und von der Polizei schikaniert zu werden.

Cynthia Green, eine Einwohnerin Baltimores, sagte: “Ich bedauere die jungen Leute, die in dieser Lage sind. Ich verstehe, dass sie zornig sind und das Gefühl haben, dass ihnen niemand zuhört. Aber sie sollten es wie Martin Luther Kind friedlich tun.”

Es gibt auch ein anderes Baltimore, etwa das um den renovierten Hafen, den die Stadtverwaltung gerne vorzeigt um Baltimore als eine Stadt zu präsentieren, deren Einwohnerzahl erstmals seit 50 Jahren wieder steigt und die Investoren anzieht. Es ist das Baltimore der Gewinner und des wirtschaftlichen Aufschwungs.

Bei den Einkommensunterschieden liegt Baltimore im Vergleich mit den 50 größten US-Städten derzeit auf dem 12. Platz. Rund 24 Prozent der Menschen in Baltimore gelten als arm, im ganzen Bundesstaat Maryland, in dem Baltimore liegt, sind es rund 10 Prozent.

Die Ausschreitungen in Baltimore ähneln denen, die es vergangenes Jahr in Ferguson gab, es gibt viele Überschneidungen, wie auch US-Präsident Barack Obama sagte. In beiden Fällen war das Verhalten der Polizei gegenüber Schwarzen Auslöser der Krawalle.

Es ist eine Krise, die genährt wird von sozialer Ausgrenzung und wirtschaftlicher Not.

Obama: “Wir können das nicht nur der Polizei überlassen. Es gibt Polizeistationen, wo man dringend nachdenken muss. Und es gibt Städte, die dasselbe tun müssen. Aber auch wir als Land müssen über dieses Problem nachdenken.”

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