Tote in Burundi: Proteste gegen Präsident Nkurunziza eskalieren erneut

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Von Euronews mit mit dpa
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In Burundi fordern die blutigen Proteste gegen eine dritte Amtszeit des Präsidenten Pierre Nkurunziza immer mehr Opfer. Ein Mann wurde Augenzeugen zufolge bei lebendigem Leibe verbrannt.

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In Burundi fordern die blutigen Proteste gegen eine dritte Amtszeit des Präsidenten Pierre Nkurunziza immer mehr Opfer. Ein Mann wurde Augenzeugen zufolge in einem Vorort der Hauptstadt Bujumbura bei lebendigem Leibe verbrannt. Offenbar wurde ihm vorgeworfen, im Namen der Regierung oppositionelle Demonstranten angegriffen zu haben.

Dem örtlichen Roten Kreuz zufolge gab es weitere Todesopfer. Seit Beginn der Proteste am 25. April wurden laut Aktivisten mindestens 14 Menschen getötet. Damals hatte Nkurunziza bekannt gegeben, bei der Präsidentenwahl Ende Juni eine dritte Amtszeit anzustreben. Die Verfassung in dem ostafrikanischen Land erlaubt nur zwei Amtszeiten. Nkurunziza argumentiert, dass er 2005 vom Parlament und nicht direkt vom Volk gewählt worden sei. Die Opposition sieht das als Verstoß gegen das Friedensabkommen von Arusha, das einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg beendet hatte.

Beobachter befürchten eine Eskalation der Lage, nachdem Polizisten Augenzeugen zufolge mehrmals in die Menge geschossen und Tränengas eingesetzt hatten. “Die Polizei tötet die Demonstranten absichtlich”, sagte der Menschenrechtler Pierre Claver Mbonimpa.

Die Sicherheitskräfte werfen hingegen den Demonstranten vor, in der Hauptstadt Bujumbura und in Cibitoke die Polizei mit Granaten attackiert zu haben. Augenzeugen berichteten auch von Angriffen aufgebrachter Bürger auf Mitglieder der umstrittenen Jugendorganisation der Regierungspartei CNDD-FDD, Imbonerakure.

Aus Furcht vor Eskalationen flohen bereits Tausende ins Nachbarland Ruanda. Die Ostafrikanische Gemeinschaft will sich in der kommenden Woche zu einem Krisengipfel in Tansania treffen.

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