Nichts von Opa gelernt: Eine Familie, zwei Kriege

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Ivan Saluschni ist 97 Jahre alt. Während des Zweiten Weltkrieges war er Soldat und kämpfte in Reihen der Roten Armee gegen Nazi-Deutschland. Er hat

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Ivan Saluschni ist 97 Jahre alt. Während des Zweiten Weltkrieges war er Soldat und kämpfte in Reihen der Roten Armee gegen Nazi-Deutschland. Er hat die Grausamkeit des Krieges erlebt.

Saluschni ist Ukrainer. Er wollte, dass in seinem Land nie wieder Krieg herrscht. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte. Sein Enkel, der nach ihm benannt wurde, fiel im vergangenen Sommer im Krieg in der Ost-Ukraine. Saluschni hatte den 23-Jährigen gewarnt.

“Es gibt keinen Krieg ohne Opfer”, so Saluschni. “Ich sagte meinem Enkel, dass ich damals gesehen habe, wie meine Freunde an der Front starben. Ivan wusste deshalb, was Krieg ist. Aber er hat gesagt: ‘Ich will meine Heimat, die Ukraine, verteidigen. Ich will wie mein Großvater kämpfen.’ “

Saluschnis Enkel verschob sogar seine Hochzeit, um in den Krieg zu ziehen. Die Berichte des Großvaters hielten ihn nicht davon ab. Saluschni der Ältere wurde während des Zweiten Weltkrieges von Granatsplittern getroffen und verwundet. Die Erlebnisse prägen sein Leben bis heute. Dass das Verhältnis von manchen Ukrainern und Russen heute gestört und manchmal sogar von Hass geprägt ist, behagt Saluschni gar nicht.

“Wir lagen im selben Schützengraben und haben das Brot miteinander geteilt”, sagt er. “Wenn wir nichts zu rauchen hatten, haben wir uns auch zu zehnt eine Zigarette geteilt. Ich werfe den Russen nichts vor, aber ich sage: Wer auch immer mich hört, bitte, schreibt an den Präsidenten und fragt ihn, was er tut? Wir haben doch gemeinsam gekämpft.”

Saluschni hat mit seinen früheren Feinden Frieden geschlossen. Er hofft, dass diejenigen, die sich in der Ost-Ukraine gegenüberstehen, das auch eines Tages tun.

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