Grünes Licht für umstrittenes Arktis-Projekt

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Das umstrittene Arktis-Projekt des Rohstoffriesen Shell bekommt grünes Licht. Die USA erlauben dem Unternehmen unter Auflagen, in der Arktis nach Öl

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Das umstrittene Arktis-Projekt des
Rohstoffriesen Shell bekommt grünes Licht. Die USA erlauben dem Unternehmen unter Auflagen, in der Arktis nach Öl und Gas zu bohren. Ein großer Erfolg für den britisch-niederländischen Konzern, der die Erschließung der Bodenschätze in der Region ganz oben auf seine Agenda gestellt hatte. Gebohrt werden soll bereits ab Sommer an bis zu sechs Stellen in der Tschuktschensee, an der Nordwestküste Alaskas.

Die Entscheidung des US-Innenministeriums sorgt bei Umweltschützern für Empörung. Vor einigen Tagen hatten Greenpeace-Aktivisten die Shell-Plattform “Polar Pioneer” besetzt. Shell lässt diese 38.000 Tonnen schwere Plattform gerade in die Arktis schleppen, wo sie Probebohrungen vornehmen soll. Wegen schlechten Wetters musste die Greenpeace-Aktion abgebrochen werden.

Mitglied Laura Kenyon erklärte: “Obwohl die US-Regierung in einer Studie zugibt, dass es ein Risiko von 75 Prozent für eine Ölpest in der Tschuktschensee gibt, hat sie grünes Licht für Bohrungen in der Arktis gegeben.”

Shell are 1 step closer to drilling in the #Arctic, and there's only 64 days left to stop them http://t.co/nWcR0qvkJbpic.twitter.com/oYcGC1AxdX

— Greenpeace (@Greenpeace) May 12, 2015

Schätzungen zufolge könnten in der Region rund 20 Prozent der weltweit noch unentdeckten Öl- und Gasreserven liegen. 34 Milliarden Barrel Öl würden sich laut Berechnungen allein in den Gewässern der USA befinden.

In der entlegenen Region leben zahlreiche Wale, Walrosse und Robben.
Die einheimische Bevölkerung ist von ihren natürlichen Ressourcen abhängig. In Barrow, der nördlichsten Stadt der Arktis, ist das Meer die meiste Zeit des Jahres gefroren.

Hier leben die Iñupiat-Eskimos, die sich von Walfleisch ernähren. Sie sprachen sich gegen die Bohrungen aus, die Risiken seien einfach zu groß. Rosemarz Ahtuangaruak sagte: “Nur ein bisschen Eis würde bereits ihre Sauggeräte, mit denen sie versuchen, das Öl herauszuziehen, verstopfen. Das Metall wird in dieser Umgebung brüchiger. Wenn es sehr kalt ist, dann brechen Dinge einfacher auseinander. Außerdem sind die Wale sehr sensibel. Sie können verschmutztes Wasser erkennen und dann vermeiden sie das kontaminierte Gebiet.”

Bereits 2012 führte Shell erste Bohrungen in den Gewässern Alaskas durch, die jedoch abgebrochen werden müssten. Dann folgte ein neues Problem: Shell wollte seine Bohreinheit Kulluk einmal quer durch den Golf von Alaska nach Seattle schleppen – doch schwere Stürme und hohe Wellen stoppten den Transport. Die Crew musste evakuiert werden. Laut Kritikern sind dies Zeichen dafür, dass der Ölkonzern Risiken nicht ausreichend einschätzen könne.

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