Ägypten: Todesurteil gegen Ex-Präsident und Muslimbruder Mursi

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Von Euronews
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Ein Gericht in Kairo hat am Samstag den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi wegen Organisation eines Gefängnisausbruchs zum Tode

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Ein Gericht in Kairo hat am Samstag den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi wegen Organisation eines Gefängnisausbruchs zum Tode verurteilt. Im selben Verfahren verhängte das Gericht auch noch mehr als hundert weitere Todesurteile gegen angeklagte Funktionäre und Anhänger der Muslimbruderschaft. Die inzwischen verbotetene Organisation bezeichnete die Urteile als politisch motiviert.

Laut der Anklage soll Mursi während der Aufstände des Arabischen Frühlings gegen Langzeitherrscher Husni Mubarak Anfang 2011 gemeinsam mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah einen Massenausbruch aus einem Kairoer Gefängnis organisiert haben.

Das Urteil muss, wie alle Todesurteile, erst noch vom ägyptischen Mufti, der obersten religiösen Autorität des Landes, bestätigt werden. Anschließend kann auch noch Berufung eingelegt werden. Auf Mursi warten aber auch langjährige Haftsstrafen aus anderem Prozessen.

Mohammed Mursi, der eigentlich nur als Ersatz für den gesperrten Spitzenkandidaten der Muslimbruderschaft antrat, kam 2012 als erster frei gewählter Präsident Ägyptens an die Macht. Im Juli 2013 stürzte in das ägyptische Militär aber, nach Massenprotesten gegen seine islamistische und autoritäre Poltik.

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