Weltkulturerbe Palmyra

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Die Oasenstadt Palmyra in der zentralsyrischen Wüste war eines der herausragenden Zentren im Altertum. Die Unesco erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia

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Die Oasenstadt Palmyra in der zentralsyrischen Wüste war eines der herausragenden Zentren im Altertum. Die Unesco erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia 1980 zum Weltkulturerbe.

Durch ihre Lage an einer der wichtigsten Handelsrouten zwischen dem Römischen Reich, Persien, Indien und China gewann Palmyra in den ersten Jahrhunderten nach Christus stetig an Bedeutung. Nach ihrer Blütezeit wurde die Stadt im Jahr 272 von den Römern zerstört.

Baal-Tempel, Triumphbogen und weitere imposante Ruinen im Tal der Gräber machen das vor dem syrischen Bürgerkrieg beliebte Touristenziel zu einem der bedeutendsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten. Heute leben vor allem sunnitische Muslime in einer gleichnamigen, neben den Ruinen gelegenen Stadt. Sie befindet sich nordöstlich von Damaskus.

Wenn die IS-Milizen Palmyra erobern, wir das Kulturerbe zerstört, glaubt Syriens Chefarchäologe Maamoun Abdul.

Das wäre eine internationale Katastrophe, eine Wiederholung der Barbarei, die die IS-Kämpfer in den histroischen Stätten von Nimrud, Hatra und Mosul an den Tag gelegt hätten, sagte er.

“Wir müssen Palmyra retten, verlangt UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova. Die Oasenstadt stelle “einen unersetzlichen Schatz für das syrische Volk und die Welt dar”.

In der Mitte des dritten Jahrhunderts, als die Sassaniden das Römische Reich überfallen und Kaiser Valerian gefangen nehmen, war es der Fürst von Palmyra, Septimius Odaenathus, der die Sassaniden bezwang und sie über den Euphrat zurücktrieb.

Auch das Christentum erreichte Palmyra, im 4. Jahrhundert wurde die Stadt Bischofssitz. Als Kirche diente der alte Baal-Tempel.

Während anderenorts die ländlichen Eliten die Macht in der Hand hielten, steuerte in Palmyra die Kaufmannschaft die Geschicke der Stadt. Palmyra sorgte für den Schutz der Handelswege. Wie Venedig war es das Zentrum eines großen Handels-Netzwerks, nur mit der Wüste als Meer und Kamelen als Schiffen.

Palmyras Kaufleute reisten über Euphrat und Persischen Golf bis nach Indien, waren in den Häfen am Roten Meer ebenso präsent wie in Ägypten.

Der Reichtum, den sie aus dem Handel mit exotischen Waren erwirtschafteten, investierten sie in imposante Architekturprojekte in ihrer Heimatstadt.

Die gut erhaltenen Überreste von Bauwerken wie dem Baal-Tempel, der Säulenstraße, dem Tetrapylon und dem Theater stehen bis heute.

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