Das Gnawa-Musikkfestival in Marokko

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“Willkommen in Essaouira, die traditionelle Parade der Gnawa-Musiker hat wieder das diesjährige Festival eröffnet. Ein buntes Spektakel, das die

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“Willkommen in Essaouira, die traditionelle Parade der Gnawa-Musiker hat wieder das diesjährige Festival eröffnet. Ein buntes Spektakel, das die Einwohner hier in Essaouira und die Touristen immer wieder aufs Neue fasziniert”, so euronews-Reporter Wolfgang Spindler.

Es ist die 18. Ausgabe dieses Festivals, das die jahrhundertealte Tradition der Gnawa-Musik feiert. Die Maâlems die Meister dieser spirituellen Musikrichtung, versammeln sich in der marokkanischen Stadt Essaouira. Früher wurde die rhythmusbetonte Musik vor allem auf den Straßen gespielt. Heute sind die “Maâlems” Stars, die ein großes Publikum anziehen.

Euronews-Reporter Wolfgang Spindler: “Das Leitmotiv dieses Festivals sind die sogenannten Fusionskonzerte. Jedes Jahr werden internationale Musiker eingeladen, um mit den Gnawa-Musikern zu proben, um dann ein gemeinsames Konzert zu geben, bei dem die unterschiedlichsten Musikstile verschmelzen.

Am Eröffnungsabend traf Afrika auf Asien: Der afghanische Musiker Humayun Kahn, einer der Großen der nordindischen klassischen Musik, spielte mit dem Gnawa-Meister Hamid El Kasri aus der marokkanischen Hauptstadt Rabat.

Humayun Kahn: “Er ist ein großer Meister. Es ist eine Lernerfahrung. Jedes Mal, wenn ich die Ehre habe, mit ihm zu spielen, lerne ich etwas, ich bin sein Schüler, ich lerne so viele Dinge, unterschiedliche Sichtweisen auf bestimmte Rhythmen, ich verdanke ihm so viel.”

Süd trifft Nord – der Däne Mikkel Nordsø spielt mit Gnawa-Meister Mustafa Bakbou aus Marrakesch. Der Gnawa-Musiker ist bereits international aufgetreten. Der dänische Gitarrenspieler Nordsø hat bereits über 200 Alben mit Musikern aus der ganzen Welt aufgenommen.

“Was brachte Sie auf die Gnawa-Musik?”, fragte der euronews-Reporter. “Peter, unser Bassist, traf Mustafa vor vielen Jahren, er machte mich mit der Gnawa-Musik bekannt”, antwortete Mikkel Nordsø. “Sie sind Peter?” “Ja, ich bin Peter. Er spielt so gut und ist auch ein Bassist. Für mich war es kein Problem, in diese Musik einzutauchen”, so Peter Danstrup.

Der Maâlem Omar Hayat spielte mit Sonny Troupé aus Guadeloupe. Omar Hayat wird wie ein Rockstar in Marokko gefeiert. Er gilt als einer der kreativsten und charismatischsten Größen in der Gnawa-Musikszene. Sonny Troupé ist ein Autodidakt. Er begann mit sieben Jahren Schlagzeug und Vibraphon zu spielen.

Natürlich ist das Musikfestival in Essaouira nicht nur ausschließlich für die Gnawa-Musik reserviert, sondern es ist auch eine wichtige Plattform für Marokko’s junge Musik Szene.

Hindi Zahra ist eine der vielversprechendsten Stimmen aus Marokko. Sie spielt mit Mehdi Nassouili. Beide Musiker sind aus Agadir und tief in der Tradition der Berbermusik verwurzelt.

“Ich liebe es, die Berbermusik mit der afrikanischen Musik zu verbinden. Und für den Gesang inspirieren mich Länder wie Brasilien. Ich wähle die Rhythmen, die mir aus anderen Ländern, anderen Kulturen gefallen. Ich versuche, sie mit meiner Vision und meiner marokkanischen und afrikanischen Kultur zu verbinden”, so Hindi Zahra.

Zahras erstes Album wurde mehrmals ausgezeichnet, gerade hat sie ihre zweite Platte veröffentlicht. Mehdi Nassouili wurde über zehn Jahre von Gnawa-Musikern ausgebildet. Dieses Jahr spielten 20 Gnawa-Meister auf dem Festival.

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