Mehrere tausend Menschen haben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje für die Regierung demonstriert. Es kamen in etwa so viele Teilnehmer wie zu der
Mehrere tausend Menschen haben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje für die Regierung demonstriert. Es kamen in etwa so viele Teilnehmer wie zu der Oppositionskundgebung am Tag zuvor. Regierungschef Nikola Gruevski lehnte erneut einen Rücktritt ab. Er sagte, die Opposition sei in der Minderheit. Sei werde von ausländischen Geheimdiensten unterstützt.
“Wer fordert eigentlich meinen Rücktritt? Sollen wir diesen Menschen unser Land überlassen, sollen wir gegen den Willen des Volkes handeln? Ihr alle, die ihr heute abend hier seid – mit all der Energie und der Kraft – ihr gebt die richtige Antwort“, rief Gruevski seinen Anhängern zu.
Die Opposition in dem Land, das offiziell „Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“ (F.Y.R.O.M.) heißt, fordert seit Monaten den Rücktritt des Ministerpräsidenten. Sie wirft ihm vor, in Korruption und Kriminalität verstrickt zu sein. Gespräche unter Vermittlung der USA und der EU zwischen Regierung und Opposition waren zuletzt ohne Ergebnis geblieben. Regierungschef Gruevski und Oppositionsführer Zoran Zaev wollten am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg einen neuen Anlauf unternehmen, teilten beide mit.
Warum eigentlich F.Y.R.O.M?
- 1991 hatte sich die jugoslawische Teilrepublik Mazedonien unter dem Namen Republik Mazedonien für Unabhängig erklärt. Seitdem gibt es Streit über den Staatsnamen mit Griechenland.
- Die Regierung in Athen befürchtet Gebietsansprüche Mazedoniens auf die griechische Region Makedonien.
- Wegen des Streits gibt es einen provisorischen Staatsnamen, den auch die Vereinten Nationen anerkannt haben: ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien. Auf englisch: The former Yugoslav Republic of Macedonia (F.Y.R.O.M.)
- Die Vereinten Nationen forderten beide Länder allerdings auf, eine friedliche Lösung im Namenskonflikt zu finden.