Malaysia und Indonesien retten nun doch Bootsflüchtlinge

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Von Alexandra Leistner mit dpa, reuters
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Malaysia und Indonesien haben nun doch begonnen, tausende Flüchtlinge, die auf Booten auf dem Meer treiben, an Land zu holen. Die Regierungen der

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Malaysia und Indonesien haben nun doch begonnen, tausende Flüchtlinge, die auf Booten auf dem Meer treiben, an Land zu holen. Die Regierungen der beiden Länder hatten am Mittwoch eingewilligt, rund 7000 Menschen vorübergehend aufzunehmen. Die internationale Gemeinschaft soll für sie innerhalb eines Jahres eine neue Heimat finden. Auf Druck des UN-Flüchtlingswerks hin beginnt nun die aktive Rettungsmission.

Über Twitter teilte Malaysias Regierungschef mit, dass er die Marine und Küstenwache angewiesen habe, nach den Booten zu suchen und die darauf festsitzenden Flüchtlinge zu retten. “Wir müssen den Verlust von Menschenleben verhindern”, schrieb Najib Razak.

I have further ordered tldm_rasmi</a> and APMM to conduct search and rescue efforts on Rohingya boats. We have to prevent loss of life.</p>&mdash; Mohd Najib Tun Razak (NajibRazak) May 21, 2015

Auf völlig überfüllten Booten harrten die Flüchtlinge mit wenig Nahrung und Trinkwasser wochenlang auf dem Meer aus. Ein Flüchtling in einem Auffanglager im indonesischen Aceh berichtete, dass die thailändische Marine ihnen Hilfe geleistet habe.

Bei den Flüchtlingen handelt es sich überwiegend um muslimische Rohingya aus Myanmar. Sie gehören nach UN-Angaben zu den am meisten verfolgten Minderheiten weltweit. Aus Myanmar und Bangladesch legen die Boote der Schlepper ab. Etwa 3000 Migranten gelangten in den vergangenen Tagen in Thailand, Malaysia und Indonesien an Land.

Die thailändische Regierung geht nun verstärkt gegen Schlepperbanden vor. In der Großstadt Songkhla nahm die Polizei fünf Verdächtige fest, vier weitere hätten sich gestellt, hieß es.

Am 29. Mai soll in Bangkok auf der internationalen Flüchtlingskonferenz über eine Lösung beraten werden. Myanmar teilte nach erstem Widerstand heute mit, dass es an der Konferenz unter gewissen Bedingungen teilnehmen werde. Dazu zählt, dass die Flüchtlinge auf der Konferenz nicht als Rohingya bezeichnet werden sollen. Myanmar zufolge seien die Flüchtlinge Bangladescher – auch wenn viele Familien der armen Wanderarbeiter seit über 150 Jahren in Bangladesch leben.

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