Brüssel will 40 000 Flüchtlinge auf EU-Staaten verteilen

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Von Euronews
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Griechenland und Italien sind mit den Flüchtlingen völlig überfordert. Denn es kommen immer mehr über das Mittelmeer nach Europa. Die Europäische

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Griechenland und Italien sind mit den Flüchtlingen völlig überfordert. Denn es kommen immer mehr über das Mittelmeer nach Europa.

Die Europäische Kommission schlug nun vor, 40 000 Menschen per Quote weiterzuverteilen. Deutschland soll mit mehr als 8.700 Migranten oder knapp 22 Prozent den größten Anteil aufnehmen, Frankreich mehr als 6.700. Großbritannien, Irland und Dänemark müssen in diesem Bereich nicht mitmachen, die Ankunftsländer Griechenland und Italien sind ebenfalls ausgenommen.

Der Mechanismus sorge für eine gerechte Verteilung der Lasten zwischen Italien und Griechenland einerseits und andererseits den Mitgliedsländern, die aufgefordert seien, sich zu beteiligen, so Migrations-Kommissar Dimitris Avramopoulos in Brüssel.

Der Europäische Flüchtlingsrat begrüßte den Vorschlag, erinnerte aber daran, dass die Last für Italien und Griechenland trotzdem sehr hoch bleibe. “Man sollte die beiden Länder bei der Aufnahme, der Hilfe und dem Schutz unterstützen, die sie den Menschen gewähren”, unterstreicht Aspasia Papadopulou, Vertreterin des Flüchtlingsrats.
“Die 40.000 stellen nur einen Teil der Migranten dar, die Italien und Griechenland erreichen werden. Die Sommermonate liegen vor uns, tausende Menschen werden ankommen.”

Zu der von der EU-Kommission vorgeschlagenen neuen Flüchtlingspolitik zählt auch der Kampf gegen Schleuser. So sollen ihre Schiffe – etwa vor der libyschen Küste – aufgespürt und zerstört werden. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der in Brüssel vor dem Europaparlament auch über die Migrationsfrage sprach, äußerte Zweifen an solchen Aktionen. Man riskiere armen Menschen die letzte Möglichkeit, die letzte Hoffnung zu nehmen.

Brüssel will nicht nur 40.000 Flüchtlinge fairer verteilen. Es sollen auch 20.000 Menschen aus Lagern etwa rund um Syrien in der EU neuangesiedelt werden. Viele EU-Staaten lehnen die Pläne der Europäischen Kommision jedoch ab.

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