Seit das Wetter am Mittelmeer warm ist, wagen täglich deutlich mehr Menschen die Überfahrt aus Libyen gen Europa. Aber auch vor der nordafrikanischen
Seit das Wetter am Mittelmeer warm ist, wagen täglich deutlich mehr Menschen die Überfahrt aus Libyen gen Europa. Aber auch vor der nordafrikanischen Küste treiben immer wieder Boote. Hier sind es meist die Küstenbewohner, die sich der Menschen annehmen.
“Libyen ist im Nordosten. Bis zur Grenze sind es so 40 bis 50 Kilometer”, sagt Chamseddine Bourassine. Er ist Fischer in einem Dorf an der tunesischen Küste. Die Menschen auf den Booten aus Libyen draußen auf dem Meer könne man nicht ignorieren, sagt Chamseddine.
“Ich habe bisher etwa 350 bis 400 Leute gerettet. Alle Fischer hier haben Leute gerettet. Zuletzt hatten wir insgesamt 250 Menschen auf vier Fischerbooten.” Die Kähne der Schlepper irrten oft tagelang auf dem Mittelmeer umher.
Unter jenen, denen Chamseddine auf sein Boot half, ist auch der 19-jährige Somalier Rachid Merany: “Das Schiff war am sinken und ich sah die Fischer. Sie sagten uns, setzt euch hin. Alle schrien um Hilfe, ich dachte, ich würde sterben”, erzählt Merany.
Massenpaniken lassen immer wieder völlig überladene Boote kentern. In anderen Fällen verdursten oder ersticken geschwächte Menschen unter Deck. Allein am vergangenen Wochenende fand die italienische Küstenwache 17 Leichen an Bord eines Bootes.
40.000 Menschen sind dieses Jahr bereits nach Italien gelangt, mindestens 1800 Flüchtlingen und Migranten starben bei der Überfahrt.
Die EU plant, mit militärischen Operationen entlang der libyschen Küsten gegen Menschenschmuggler vorzugehen.