Tsipras warnt vor dem "Anfang vom Ende der Eurozone"

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Von Alexandra Leistner mit reuters, afp
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Während Alexis Tsipras der Währungsunion im Falle eines Grexit ein Horrorszenario unterbreitet, überprüfen Experten in Brüssel die neuen Athener Reformpläne.

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Nachdem Griechenland seinen Gläubigern einen neuen Reformplan vorgelegt hat, gibt es offenbar Zweifel daran, ob ein geplantes Spitzentreffen zur griechischen Schuldenkrise heute in Brüssel abgehalten wird. Bei dem Treffen sollten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französischen Präsident François Hollande und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras über einen Kompromiss im Streit um Reformpläne zwischen Athen und den Geldgebern gehen.

Die griechische Regierung unterschätze “die Komplexität dessen, was von ihr erwartet wird”, sagte der Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Dienstagabend im niederländischen Fernsehen. Ob es in Brüssel zu einer schnellen Einigung käme, sei nicht sicher: “Alles hängt von den griechischen Vorschlägen ab, die ja gerade erst eingegangen sind. Experten prüfen die Pläne jetzt, um zu sehen, ob wir damit einer Lösung näher kommen. Deswegen müssen wir abwarten, bis wir sagen können, ob das Treffen morgen stattfinden wird”. Eine Einigung bis zum Ende des Monats hielt Dijsselbloem für möglich. Dann läuft auch Athens aktuelles Hilfsprogramm aus.

Der EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis zeigte sich optimistischer. Eine Lösung in den kommenden Tagen sei vorstellbar. “Eine Übereinkunft ist möglich aber dazu braucht es politischen Willen, besonders von griechischer Seite. Sie sollten mit dem Taktieren aufhören und sich in den kommenden Tagen mehr auf das Wesentliche konzentrieren”, so Dombrovskis.

Athen verhandelt mit den internationalen Geldgebern seit Monaten über die Bedingungen für die Auszahlung neuer Hilfskredite. Die Gläubiger verlangen Reformen. Die griechische Regierung lehnt insbesondere die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Strom und Einschnitte bei den niedrigen Renten ab. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras warnte in einem italienischen Zeitungsinterview vor dem Scheitern der Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern. Sollte Griechenland aus dem Euro austreten, so könne das – so wörtlich – “der Anfang vom Ende der Eurozone” sein.

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