Cecilia Bartoli debütiert als Glucks tragische Heldin Iphigénie

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“So rufe ich alle Götter” – lautet das Motto der Salzburger Pfingstfestspiele – ausgewählt von der künstlerischen Leiterin Cecilia Bartoli. Die

“So rufe ich alle Götter” – lautet das Motto der Salzburger Pfingstfestspiele – ausgewählt von der künstlerischen Leiterin Cecilia Bartoli. Die berühmte Mezzosopranistin fügt ihrem Repertoire eine weitere Heldin hinzu – die gequälte, würdevolle Priesterin in Glucks Oper “Iphigénie en Tauride”.

Es war der Herzenswunsch von Cecilia Bartoli, den deutschen Komponisten zurück ins Rampenlicht zu bringen. “Ich finde, Gluck verdient mehr Aufmerksamkeit, denn Gluck war einer der wichtigsten Komponisten seiner Zeit. Wagner war ein großer Verehrer von Gluck, auch Berlioz war ein großer Bewunderer.”

Christoph Willibald Gluck hat die Oper im 18. Jahrhundert reformiert, dafür verehrt ihn das Regie-Duo Moshe Leiser und Patrice Caurier. Moshe Leiser über die Errungenschaften des Komponisten: “Die große Revolution Glucks war es, den Text in den Vordergrund zu stellen und eine Musik zu komponieren, die dem Text dient und die die Menschen dazu zwingt, zuzuhören und durch das Wort die Seele und die Gefühle erreicht.”

Cecilia Bartoli erklärt das Ziel der Inszenierung: “Wir wollen nicht mit hübschen Kostümen und schönem Make-up gefallen. Wir erzählen eine Geschichte, eine schreckliche Geschichte. Und gleichzeitig können wir aber unsere Emotionen ausdrücken. Wir können so tiefe Gefühle zeigen und wir sind dabei so nackt.”

Die Oper erzählt die mystische Geschichte von Iphigénie, die dazu verdammt ist, auf der Insel Tauris alle eintreffenden Menschen zu töten – eine herausfordernde Rolle, die Cecilia Bartoli mit Perfektion ausfüllt, meint Regisseur Patrice Caurier: “Cecilia ist eine Interpretin, die wirklich den Dingen auf den Grund geht und Gluck kann nur existieren, wenn man ganz in die Geschichte eintaucht.”

Regisseur Moshe Leiser ist von der Musik fasziniert: “Gluck hat eine absolut überwältigende Musik komponiert, obwohl sich die Figuren in den schlimmsten Situationen befinden. Es gibt einen Grund dafür, warum die Musik so schön ist, weil die Figuren ihrem Schicksal standhalten. Sie sind in einer Konfrontation mit den Göttern, die es amüsiert, sie leiden zu sehen.”

Zu Bartolis Lieblingsmomenten gehört die herzzerreißende Arie “O malheureuse Iphigénie”. “Alle sind tot, es muss einfach schrecklich sein. Sie ist immer noch da und welche Hoffnung gibt es noch für Iphigénie? Keiner ist mehr da. Für mich gehört diese Szene zweifellos zu den schönsten Momenten in der Welt der Oper.”

Für weitere Interview-Auszüge mit der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli und Regie-Duo Moshe Leiser und Patrice Caurier klicken Sie bitte auf den folgenden Link:

Ein einzigartiges Team: Cecilia Bartoli und ihr Regie-Duo

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