Ehemaliger Chef des chinesischen Sicherheitsapparats muss lebenslang in Haft

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Von Euronews
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Der einstige Sicherheitschef Chinas, Zhou Yongkang, ist wegen Korruption zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er ist damit das höchste jemals verurteilte Parteimitglied in China. Das Urteil kam überraschend, bislang war nicht einmal bekannt, dass Zhou schon ein Prozess gemacht wurde.

Dem 72-Jährigen werden “Machtmissbrauch und absichtliche Weitergabe von Staatsgeheimnissen” vorgeworfen, so die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Über mehrere Jahrzehnte hinweg soll er dabei Bestechungsgelder von umgerechnet rund 18,5 Millionen Euro angenommen haben sowie seiner Familie, Verbündeten und Geliebten zu Geld verholfen haben.

“Ich bekenne mich schuldig und werde nicht in Berufung gehen”, sagte Zhou vor den Kameras. “Ich habe erkannt, welchen Schaden meine Taten an der Arbeit der Partei angerichtet haben. Ich bereue meine Taten.”

Zhous Privatvermögen wird nun konfisziert. Im Zuge der Ermittlungen sollen außerdem ein Minister, hohe Militärs,
Parteifunktionäre sowie seine Frau Jia Xiaoye, beide Söhne sowie deren Geschäftsfreunde inhaftiert worden, die Milliardengeschäfte gemacht haben sollen.

Zhou Yongkang war bis 2012 war er Chef des mächtigen Sicherheitsapparats und davor unter anderem Chef des Ölkonzerns CNPC. Seit 2013 war er nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Im selben Jahr wurde Bo Xilai, ein weiterer hoher Funktionär, zu lebenslanger Haft verurteilt. Beide sollen sich nahegestanden haben.

Um Zhou ranken sich wilde Spekulationen über einen Machtkampf hinter den Kulissen – bis hin zu einem geplanten Putsch gegen Staats- und Parteichef Xi Jinping, dessen Anti-Korruptionskampagne er nun zum Opfer fällt.

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