Rassenunruhen in den USA: eine Chronik

Rassenunruhen in den USA: eine Chronik
Von Euronews
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Am 7. März 1965 geht die Polizei in Selma im US-Bundesstaat Alabama gewaltsam gegen tausende Demonstranten vor, die für die Bürgerrechte von Schwarzen demonstrieren. Ein blutiger Sonntag, der Amerika

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Am 7. März 1965 geht die Polizei in Selma im US-Bundesstaat Alabama gewaltsam gegen tausende Demonstranten vor, die für die Bürgerrechte von Schwarzen demonstrieren. Ein blutiger Sonntag, der Amerika traumatisiert. 50 Jahre später sorgen rassistische Taten gegen schwarze Bürger und das Verhalten von weißen Polizisten immer noch für Schlagzeilen in den USA.

Schon am 28. August 1963 folgten mehrere hunderttausend Menschen Martin Luther King bei dem Marsch auf Washington. Sie forderten, wie zwei Jahre später in Selma, das Wahlrecht für Schwarze. Dies erhielten sie am 6. August 1965 durch den Voting Rights Act angenommen.

Doch die auf dem Papier erhaltenen gleichen Rechte werden nicht unbedingt in die Praxis umgesetzt. Es kommt immer wieder zu Rassenunruhen:

1967: “Ein langer heißer Sommer”

Nachdem in Newark weiße Polizisten einen schwarzen Taxifahrer umbringen, kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen im ganzen Land, besonders schlimm ist es in Detroit. Die Bilanz hier: 43 Tote und über 400 Verletzte.

1980: Unruhen in Miami

Der Kriegsveteran Arthur Mc Duffie wird von vier Polizisten getötet, in Miami sterben bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und schwarzen Demonstranten 18 Menschen.

1992: Rodney King Affäre

1992 werden vier Polizisten von der Justiz freigesprochen, die Rodney King verprügelt hatten. 100.000 Menschen gehen in Los Angeles auf die Straße. Es gibt 55 Tote und 4.000 Festnahmen.

Doch dann die Wahl von Barack Obama 2008. Konnte der erste schwarze Präsident in der Geschichte der USA die Dinge verändern? Nicht wirklich. Obama hat zwar im Justizministerium eine Abteilungen für den Kampf gegen Diskriminierung geschaffen. Aber neue Gesetze hat er nicht verabschiedet und die rassistischen Gewalttaten haben kein Ende gefunden.

2012: Trayvon Martin Affäre

2012 wird der unbewaffnete 17-jährige Trayvon Martin von dem Nachbarschaftswachmann George Zimmerman erschossen. Dieser wird von einem Gericht im Juli 2013 freigesprochen. Der Vorfall löst eine Debatte über Rassismus aus, es kommt zu landesweiten Massendemonstrationen.

2014: Ferguson

Am 9. August 2014 wird der Schüler Michael Brown von einem Polizisten erschossen. Daraufhin kommt es zu den gewalttätigsten Unruhen, die die USA seit Los Angeles 1992 erlebt hatte. Die Nationalgarde wird entsandt und es gibt nächtliche Ausgangssperren. Der Polizist und Todesschütze Darren Wilson muss sich nicht vor Gericht verantworten.

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