Regierungswechsel in Dänemark - Rechtspopulisten triumphieren

Regierungswechsel in Dänemark - Rechtspopulisten triumphieren
Von Christoph Debets mit dpa, DR
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In Dänemark kommt es zu einem Regierungswechsel. Der bürgerliche Block kommt auf 90 Mandate im neuen Folketing, das Mitte-Links-Bündnis auf 85.

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In Dänemark kommt es nach der vorgezogenen Parlamentswahl zu einem Regierungswechsel. Die bürgerlichen Oppositionsparteien kommen auf 90 Mandate im neuen Folketing, das Mitte-Links-Bündnis auf 85. Großer Wahlsieger ist die rechtspopulistische Dänische Volkspartei unter Kristian Thulesen Dahl (45). Sie legte 8,8 Prozent auf 21,1 Prozent zu und stellt künftig die zweitstärkste Fraktion im Folketing.

“Ich bin wirklich überrascht. In den großen Städten haben wir nicht so gut abgeschnitten, aber es ist trotzdem ein hervorragendes Ergebnis”, sagte Dahl in der Wahlnacht.

Danish national broadcaster says centre-right bloc has won the general election – all votes nearly in pic.twitter.com/AHp9HGY1it#Denmark

— Ashok Ahir (@ashokahir) June 18, 2015

Stärkste Partei bleiben die Sozialdemokraten, die 1,5 Prozent zulegten. Doch die massiven Verluste für die Sozialliberalen (minus 4,9 %) und die Sozialistische Volkspartei (minus 5 %) raubten dem Mitte-Links-Bündnis seine Regierungsmehrheit. Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt (49) kündigte noch in der Wahlnacht ihren Rücktritt als Regierungschefin und Vorsitzende der Sozialdemokraten an. “Es liegt nun an Lars Løkke Rasmussen, eine neue Regierung zu bilden. Dafür wünsche ich ihm viel Glück”, sagte Thorning-Schmidt.

Løkke Rasmussens (51) liberale Venstre gehört mit einem Verlust von 7,2 % der Stimmen zu den großen Wahlverlieren. Nach der Volkspartei, die eine Regierungsbeteiligung offengelassen hat, sind die Venstre nur noch dritt stärkste Kraft. Von 2009 bis 2011 war Løkke Rasmussen bereits Ministerpräsident einer Minderheits-Koalition aus Venstre und Konservativen, die von der Volkspartei gestützt wurde.

Weiterführende Links

Dänisches Fernsehen (DR): Valg 2015

Politiken: Valg 2015

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