Flüchtlingskrise: Britische Regierung will Grenzkontrolle verstärken

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Von Euronews
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Der Hafen im englischen Dover. Hier wollen viele der Flüchtlinge hin, die in Calais auf der französischen Seite des Ärmelkanals lagern. Immer wieder

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Der Hafen im englischen Dover. Hier wollen viele der Flüchtlinge hin, die in Calais auf der französischen Seite des Ärmelkanals lagern. Immer wieder versuchen sie, unbemerkt an Bord von LKWs oder Reisebussen zu gelangen, um als blinde Passagiere per Fähre oder durch den Tunnel England zu erreichen.

Dieses Vorgehen löst immer wieder Spannungen zwischen den illegalen Migranten und Sicherheitskräften aus, aber auch für die LKW-Fahrer selbst ist der Flüchtlingsansturm oft mit unangenehmen Folgen verbunden. So werden sie teilweise von Flüchtlingen mit Gewalt bedroht, die geladenen Waren werden auf die Straße geworfen, und zudem können die Trucker auch in rechtliche Schwierigkeiten geraten, da sie als Schlepper belangt werden können, wenn sie Migranten im LKW transportieren.

Die britische Regierung denkt nun darüber nach, die Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu verstärken. Premierminister David Cameron sagte im Parlament: “Wir überlegen, ob wir mehr Personal und Spürhunde an den Kanal verlegen, um etwas zu bewirken. Außerdem brauchen wir mehr Zäune. Wir sollten eng mit Frankreich zusammenarbeiten, es hat keinen Sinn, wenn sich beide Seiten die Schuld zuschieben. Wir haben eine starke Partnerschaft und das sollte auch so bleiben.”

I've been meeting with the Home Secretary and Transport Secretary to discuss ensuring we continue to address the problems at Calais.

— David Cameron (@David_Cameron) 24. Juni 2015

Auslöser waren die Ereignisse der vergangenen Tage, als sich die Lage in Calais zugespitzt hatte. Hafenarbeiter protestierten, weswegen der Kanaltunnel gesperrt wurde. Dadurch entstanden lange Staus, und viele Migranten nutzten diese aus, um in die stehenden LKW und andere Fahrzeuge zu klettern. Die Polizei versuchte, die Migranten wieder einzufangen. Das Londoner Außenministerium riet Reisenden, Türen ihrer stehenden oder langsam fahrenden Autos abzuschließen. Inzwischen ist der Streik vorbei, der Tunnel wieder geöffnet.

Nicht immer versuchen die illegalen Migranten, auf eigene Faust in die LKW zu gelangen, oft helfen ihnen auch Schmuggler, von denen wiederum offenbar nicht wenige britische Staatsbürger sind. Erst jüngst wurde Basir Haji aus Preston in Lancashire wegen Menschenschmuggels zu 12 Monaten Haft verurteilt.

In Calais sammeln sich seit Jahren Flüchtlinge, die versuchen, nach Großbritannien zu gelangen. Zur Zeit sind es Schätzungen zufolge mehr als 3000.

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