NSA-Enthüllungen: Spekulationen über BND-Beteiligung in Deutschland - Obama telefoniert mit Hollande

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Von Euronews
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Die NSA-Enthüllungen in Frankreich haben in Deutschland Spekulationen über eine Beteiligung des Bundesnachrichtendienstes an den Ausspähungen

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Die NSA-Enthüllungen in Frankreich haben in Deutschland Spekulationen über eine Beteiligung des Bundesnachrichtendienstes an den Ausspähungen ausgelöst. Dass der BND dem US-Geheimdienst dabei geholfen hat, französische Spitzenpolitiker auszuspionieren, ist zwar laut dem Vorsitzenden des NSA-Untersuchungsausschusses im Bundestag nicht sehr wahrscheinlich – trotzdem erhöhen Ausschussmitglieder den Druck auf das Kanzleramt, die seit Wochen geforderte Selektorenliste herauszugeben.

Die maßvolle Empörung der Regierung in Paris richtet sich voll auf Washington. Außenminister Laurent Fabius bestellte die US-Botschafterin ein und erklärte nach dem Treffen: “Dass abgehört wird, wenn es um Terrorismus geht, ist verständlich. Aber verbündete und befreundete Staatschefs abzuhören, ist etwas ganz anderes. Ich habe die Botschafterin aufgefordert, uns bald Antworten zu liefern.”

Die USA bemühten sich derweil um Schadensbegrenzung. Präsident Barack Obama habe dem französischen Präsidenten François Hollande laut Elyséepalast am Telefon sein Engagement gegen die Ausspionierung befreundeter Staatschefs bekräftigt. Der Sprecher des Weißen Hauses wies auf die enge Zusammenarbeit im Antiterrorkampf hin: “Offensichtlich gibt es in Frankreich eine beständige terroristische Bedrohung, was das französische Volk und die Regierung offensichtlich sehr ernst nehmen. Wir freuen uns, dass die Vereinigten Staaten angesichts unser besonderen Beziehung und unseren einzigartigen Möglichkeiten. dabei helfen können, das Land und die Franzosen zu schützen.”

Im Visier des US-Geheimdienstes standen laut Mediapart und Libération neben Hollande dessen Vorgänger Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy sowie Minister und ranghohe Beamte. Die Medien beziehen sich auf von Wikileaks bereitgestellte Dokumente. Die Enthüllungen betreffen demnach den Zeitraum von 2006 bis Mai 2012.

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