Kein Geld für griechische Banken? EZB berät über Notkredite

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Von Euronews
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Streicht die EZB den griechischen Banken jetzt die Nothilfen? Nach Angaben eines ehemaligen EZB-Direktoriumsmitglieds ist dies sehr wahrscheinlich.

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“Sie spielen Poker. Doch beim Poker kann man verlieren”, so hat Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling die Lage Griechenlands beschrieben.

Die Führung der Europäischen Zentralbank beschäftigt sich heute damit, ob sie den griechischen Banken die Nothilfen streicht. Sie hatte mit sogenannten ELA-Notkrediten bisher einen Zusammenbruch des Bankensektors verhindert.

Aufgrund der gescheiterten Verhandlungen zwischen Athen und den Gläubigern könne die EZB Griechenland nicht weiter mit Geld versorgen, sagte Lorenzo Bini Smaghi, ein ehemaliges EZB-Direktoriumsmitglied. Wegen der unsicheren Lage räumen die Griechen seit Tagen Summen in Milliardenhöhe von ihren Konten. Zahlungsfähig waren die Banken nur dank der ELA.Notkredite.

Der französische Premierminister Manuel Valls appellierte an die EZB, ihre Hilfen nicht zu streichen. Es sei ihre Verantwortung die griechischen Banken in den kommenden Tagen weiter zu unterstützen.

Überraschend hatte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras das Referendum in der Nacht zum Samstag angekündigt. Das Parlament stimmte nach einer hitzigen 14-Stunden-Debatte in der Nacht zum Sonntag zu. Das Volk soll dann darüber abstimmen, ob strengere Strafmaßnahmen der Gläubiger toleriert werden sollen. Die Regierung empfiehlt den Wählern, sich bei dem Votum am 5. Juli gegen die Sparmaßnahmen auszusprechen.

Die Euro-Finanzminister hatten nach Beratungen in Brüssel – als Reaktion auf das geplante Referendum – gestern erklärt, dass es keine Grundlage für weitere Gespräche mit Griechenland gebe.

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