Griechisches Touristenparadies wird für Flüchtlinge zur Hölle

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An der Strandpromenade von Mytilini auf der griechischen Insel Lesbos entspannen sich Touristen, während verborgen hinter den Hotels und Restaurants

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An der Strandpromenade von Mytilini auf der griechischen Insel Lesbos entspannen sich Touristen, während verborgen hinter den Hotels und Restaurants Tausende Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen leben.

Griechenland hat in diesem Jahr bereits 80.000 Migranten aufgenommen. Ein Viertel von ihnen überquerte von der Türkei aus das Ägäische Meer und kam nach Lesbos. Die meisten der Flüchtlinge stammen aus Syrien und Afghanistan.

“Wir laufen vor dem Tod davon und treffen wieder auf den Tod”, so ein alter Mann aus Syrien. “Er begleitet jeden Schritt unserer Reise. Wir sind vor dem Tod in unserem Land geflüchtet, dann ist er uns auf See begegnet, und nun finden wir ihn in diesem Lager.”

“Ich möchte nach Deutschland”, sagt Mohammed aus der syrischen Stadt Raqqa. “Ich habe gehört, dass mich die Menschen dort respektieren werden. Ich brauche ihr Geld nicht. Ich brauche kein Brot, kein Fleisch — gar nichts. Was ich brauche, ist eine Schule, in die ich meine Kinder schicken kann.”

Orte wie Mytilini sind von der großen Zahl von Flüchtlingen überwältigt. Die Athener Regierung kann wegen der Finanzkrise nicht helfen — das übrige Europa will nicht, sagt Spyros Galinos, der Bürgermeister von Mytilini: “Ich fühle mich, als hätte mir die internationale Gemeinschaft — die EU, das Rote Kreuz, die Vereinten Nationen — eine Bombe in die Hand gegeben. Die Lunte brennt und die rufe verzweifelt um Hilfe. Aber niemand kommt. Die anderen warten, bis die Bombe explodiert ist — dann sind sie bereit zu helfen.”

Vor einer Woche zeigten sich die Vereinten Nationen enttäuscht über die geringe Unterstützung die Griechenland von der EU bekommt. Nun sollen 40.000 Flüchtlinge in anderen Ländern aufgenommen werden. Aber das von Griechenland erbetene Quotensystem für die Verteilung von Migranten wurde abgelehnt.

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