Für ihren Versuch, ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen zu trösten, ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Zielscheibe
Für ihren Versuch, ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen zu trösten, ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Zielscheibe internationalen Spotts geworden. Tausendfach wurde das Video, in dem das Mädchen der Kanzlerin von der drohenden Abschiebung ihrer Familie berichtet, in sozialen Medien geteilt.
“Wir haben jetzt gerade in letzter Zeit eine schwere Zeit gehabt weil wir kurz davor waren, abgeschoben zu werden”, erzählt Reem in akzentfreiem Deutsch. Sie ist mit ihrer Familie vor vier Jahren nach Deutschland gekommen.
Merkel versucht, ihr die Hintergründe der deutsche Flüchtlingspolitik diplomatisch zu erklären: “Du weißt auch, in den palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon gibt es noch tausende und tausende. Und wenn wir jetzt sagen, ihr könnte alle kommen und ihr könnte alle aus Afrika kommen und ihr könnt alle kommen, das können wir auch nicht schaffen. Die einzige Antwort die wir sagen ist bloss nicht so lange dass es so lange dauert bis die sachen entschieden sind.Aber es werden manche auch wieder zurückgehen müssen”, so Merkel.
Doch dem Mädchen kommen die Tränen. Sichtlich betroffen reagiert die Kanzlerin, indem sie dem Mädchen über den Rücken streichelt und ihr gut zuredet.
Die Aufnahme vom Dienstag aus Rostock war Teil des sogenannten Bürgerdialogs “Gut Leben in Deutschland”.
Das ganze Video finden Sie auf der Seite der Bundesregierung zum Bürgerdialog
Unter dem Hashtag #merkelstreichelt wurde ein Großteil der Kritik auf Twitter verlinkt, auch die Opposition lässt es sich nicht nehmen, an der Diskussion teilzunehmen:
Die Fehler der Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik kann man nicht wegstreicheln. #merkelstreichelt
— K. Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) July 16, 2015
Eine Lösung für Griechenland scheint auch schon gefunden:
Griechenlandkrise gelöst! #merkelstreicheltpic.twitter.com/dDykcKUP67
— DiesDasAnanas (@Dies_Das_Ananas) July 16, 2015
Situation, in der "Nur mal kurz streicheln“ in Ordnung ist: #merkelstreichelt (Foto: dpa) pic.twitter.com/w7pv43X0de
— Carline Mohr (@Mohrenpost) July 16, 2015