Hoffnung in Iran und Verzweiflung in Griechenland

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Atomabkommen mit dem Iran: Neues Kapitel der Hoffnung Durchbruch nach Jahren zäher Verhandlungen: Das historische Atomabkommen mit dem Iran ist unter

Atomabkommen mit dem Iran: Neues Kapitel der Hoffnung

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Durchbruch nach Jahren zäher Verhandlungen: Das historische Atomabkommen mit dem Iran ist unter Dach und Fach. Die Sanktionen der EU und der USA sollen Anfang 2016 aufgehoben werden, wenn das Abkommen in Kraft tritt.

Damit werden Guthaben des Landes, die bislang auf ausländischen Konten auf Eis lagen , frei werden. Schätzungen zufolge handelt es sich dabei um rund 100 Milliarden US-Dollar.
Direkt nach dem Deal kündigte der Iran zudem an, dass er vorhat, seine Erdölförderung bis Ende des Jahres zu steigern.

In punkto Handel könnten die Golfländer, die Türkei und insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate profitieren, da sie bereits der viertgrößte Handelspartner des Irans sind. Unsere Korrespondentin Rita del Prete ist vor Ort in Dubai. Sie erklärt: “Die ersten Bereiche, die im Iran von dem Abkommen profitieren werden, sind die Banken und der Handel. Auch Dubai rechnet mit Gewinnen, denn es hat bereits die gesamte Infrastruktur, die Iran benötigt, um seine Wirtschaft anzukurbeln. Im Laufe eines Jahres könnte der Handel zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran um 20 Prozent zunehmen.”

Analyse: “Es eröffnen sich weltweit Möglichkeiten”

Daleen hassan, euronews :
“Vorhersagen zufolge wird der Iran seine Erdölproduktion bis Ende des Jahres steigern. Wie kann sich die OPEC auf diese neue Situation einstellen und wie wird sich das auf die Erdölpreise bis dahin auswirken?”

Nour Eldeen Al Hammoury:
“Nach Einschätzung vieler Experten wird der Iran Schwierigkeiten damit haben eine Million Barrel sofort, einen Tag nach Aufhebung der Sanktionen, zu exportieren. Die Frage, die sich jetzt alle stellen ist: Wie wird die OPEC mit einem solchen Risiko umgehen? Wir sind der Meinung, dass die Organisation sich weiterhin um eine Stabilisierung der Preise bemühen wird, wie sie es bereits Anfang des Jahres getan hat. Der Preis eines Barrel West Texas Intermediate Rohöls hat sich stabilisiert und liegt bei rund 49 US-Dollar. Das dürfte erst einmal so bleiben.”

Daleen hassan, euronews:
“Für Irans Nachbarländer könnte ein reger Handel mit dem Iran von Vorteil sein. Sie sind in Abu Dhabi, wie könnten die Vereinigten Arabischen Emirate von Ihrer Perspektive aus, profitieren?”

Nour al deen Al Hammoury:
“Durch die Aufhebung der Sanktionen eröffnen sich weltweit Möglichkeiten, nicht nur im Nahen Osten. Aber es ist erwähnenswert, dass die geographische Nähe zum Iran für die Region hier positiv sein könnte.
Hinzukommt, dass durch den Deal zwischen dem Iran und den Westmächten die Furcht vor geopolitischen Spannungen zurückgegangen ist. Von daher wird es regen Handel und finanziellen Beziehungen zwischen dem Iran und der Region geben.”

Griechenland vor einem langen, steinigen Weg

Griechenland und die Eurogruppe verhandeln über ein drittes Hilfspaket. Es sieht vor 86 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren an das Land auszuzahlen.

Dem griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zufolge stehen den Griechen schwere Zeiten bevor. Er akzeptierte dennoch den Deal, denn ein Staatsbankrott wäre noch schlimmer für das Land gewesen.

Christine Lagarde, der Chefin des Internationalen Währungsfonds, zufolge wird das Programm ohne eine Schuldenerleichterung nicht funktionieren.

EZB-Chef Mario Draghi machte sich dafür stark die Schuldenlast über 30 Jahre zu strecken. Er rief die Mitglieder der Eurozone dazu auf, diese Maßnahme ins Auge zu fassen.

Experten rechnen Ende August, Anfang September mit Problemen, wenn es bei den Verhandlungen um die konkreten Reformen gehen wird. Ein Ende der Griechenlandkrise sei ihrer Meinung nach nicht in Sicht.

Analyse: “Die beste Lösung für Griechenland wäre ein Schuldenschnitt”

Daleen hassan, euronews:
“Es wird über ein drittes Rettungspaket für Griechenland diskutiert. Glauben Sie, dass es ohne einen Schuldenschnitt funktionieren wird?”

Nour al deen Al Hammoury:
“Die Situation in Griechenland ist kompliziert. Die griechische Regierung lehnte einen Plan ab, doch am Ende musste sie einen noch härteren Plan akzeptieren. Und das obwohl die griechischen Politiker nicht an diese Maßnahmen glauben. Wir sind diesbezüglich mit der griechischen Regierung einer Meinung. Dieser beschlossene Rettungsplan garantiert nicht genügend Wachstum, damit Griechenland in der Lage ist, seine Schulden zurückzuzahlen.
Und genau das ist beim ersten und beim zweiten Rettungsplan passiert.
Griechenland versucht sich alle Mühe zu geben, um nicht erneut ins Stolpern zu geraten, doch ich denke nicht, dass das neue Programm in seiner derzeitigen Form effektiv sein wird. Die beste Lösung für Griechenland wäre die Frist der Rückzahlung der Schulden zu verlängern oder einen Schuldenschnitt zu erreichen, bevor es den dritten Rettungsplan umsetzt.”

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