Therapiestopp: HIV-infiziertes Mädchen jahrelang ohne Symptome

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Von Euronews
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Ein Fall, der Hoffnung macht: Ein 18-jähiges Mädchen, das sich womöglich im Mutterleib mit HIV infizierte, ist bereits seit Jahren symptomfrei. Sie

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Ein Fall, der Hoffnung macht: Ein 18-jähiges Mädchen, das sich womöglich im Mutterleib mit HIV infizierte, ist bereits seit Jahren symptomfrei. Sie gelte zwar nicht als geheilt, ihr gehe es aber ohne Medikamente gut, hieß es in der Studie des Pariser Pasteur-Instituts, die beim HIV-Kongress in Vancouver vorgestellt wurde. Als das Mädchen sechs Jahre alt war, hatte die Familie entschieden, die antiretrovirale Therapie zu stoppen.

Doktor Pierre France arbeitet im Labor am Pariser Hôpital Necker. Er meint, dass auch andere Patienten die eine Frühzeitbehanlung erfahren haben, möglicherweise in der Zukunft ohne Medikamente leben könnten: “Wenn wir bei anderen Patienten die exakt gleichen Charakteristika und die gleichen Mechanismen finden, könnte die Behandlung auch bei anderen eventuell eingestellt werden, in der Hoffnung, dass der Organismus selbst das Virus kontrolliert”.

Es sei der erste bekannten Fall eines HIV-infizierten Kindes, bei dem eine sogenannte Langzeit-Remission, also das Ausbleiben von Krankheitssymptomen, festgestellt wurde, so die Forscher. “Es könnte dabei helfen, eines Impfstoffes zu finden, denn was macht ein Impfstoff letzendlich? Er verhindert eine Infektion. Und dieses junge Mädchen hat ja offensichtlich ein Immunsystem, das es gegen die Vermehrung des Virus schützt”, so Doktor Jean François Delfraissy, Direktor französischen Forschungseinrichtung für AIDS.

Ärzte warnten jedoch davor, die Behandlung von Patienten aufgrund der Forschungsergebnisse einzustellen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen erhalten derzeit mehr als 15 Millionen Menschen weltweit die lebensrettende HIV-Behandlung. Weltweit wird die Zahl der HIV-Infiziertem auf rund 36,9 Millionen geschätzt. Davon leben 70 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

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