Abschieben oder integrieren? Europas Umgang mit Flüchtlingen

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Von Euronews
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London und Paris wollen gemeinsam gegen die illegale Masseneinwanderung vorgehen. Die britische Innenministerin Theresa May empfing jetzt ihren

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London und Paris wollen gemeinsam gegen die illegale Masseneinwanderung vorgehen. Die britische Innenministerin Theresa May empfing jetzt ihren französischen Amtskollegen Bernard Cazeneuve. Beide besprachen, wie der Ansturm auf die EU eingedämmt und vor allem wie die Versuche von Migranten, durch den Eurotunnel nach Großbritannien zu gelangen, gestoppt werden könnten.

Theresa May: “Wir haben uns darauf geeinigt, gemeinsam Migranten zurückzuführen, speziell nach Westafrika. Die Menschen dort sollen sehen, dass diese Reise für sie nicht dazu führt, dass sie nach Europa kommen und sich hier niederlassen können.”

Bernard Cazeneuve: “70 Prozent der Personen, die seit Anfang dieses Jahres versuchen, in die EU zu gelangen, sind illegale Wirtschaftsflüchtlinge. Sie haben daher kein Recht, in Europa zu bleiben.”

In dieser Ausbildungseinrichtung in Berlin steht weniger das Zurückschicken als vielmehr die Integration der Migranten im Vordergrund. Arrivo Berlin heißt diese Initiative, die unter anderem von der Stadt und der Handwerkskammer Berlin ins Leben gerufen wurde. Die Flüchtlinge können hier ein Berufspraktikum machen, sie lernen die Sprache und erhalten Hilfe bei der Jobsuche.

Chef des Projekts ist Anton Schünemann. Er sagte, die Politik erschwere die Integration der illegalen Migranten.

“Das größte Problem ist, dass wenn man in eine Ausbildung geht oder man einen Arbeitsvertrag hat, dass das einen nicht davor schützt, abgeschoben zu werden. Deutschland ist nach wie vor bereit, einen zahlenden Steuerzahler aus diesem Land abzuschieben, weil man der Meinung ist, dass er in seinem Heimatland besser aufgehoben ist. Und das ist das große Problem, das die Wirtschaft hat, weswegen die sichere Bedingungen wollen. Das ist auch logisch: Wenn ein Betrieb jemanden ausbildet, dann investiert er ja in diese Person.”

Der 25-jährige Tahir Osman Mohammad kommt aus dem Tschad. Von Libyen aus überquerte er das Mittelmeer. Er zog weiter und beantragte Asyl in Deutschland. Jetzt will er Elektriker werden und bleiben.

Arrivo Berlin ist der Ansicht, dass die Ausbildung gut investiertes Geld ist. So könne man etwas gegen den Fachkräftemangel in Deutschland unternehmen. Außerdem, so glaubt man hier bei Arrivo Berlin, sind junge Zuwanderer gut für eine alternde Gesellschaft wie die deutsche.

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