Ein Jahr danach: Jesiden erinnern an Verfolgung durch ISIL

Ein Jahr danach: Jesiden erinnern an Verfolgung durch ISIL
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
WERBUNG

An diesem 3. August, genau ein Jahr nach dem Beginn der Angriffe von ISIL (“Islamischer Staat in Syrien und Levante”, ISIS oder arabisch DAESH), erinnern nach Europa geflohene Jesiden an ihr schweres Schicksal. In Bielefeld, Hannover und Berlin finden am 3.8.2015 Gedenkveranstaltungen statt, in Genf und Paris schon am 2.8., wie der Blog FreeShingal auflistet.
Denn auch ein Jahr nach der Vertreibung ist das den Jesiden heilige Gebiet im Norden des Irak weiterhin teilweise unter der Kontrolle der Terrormiliz. Die Kämpfe gegen ISIL im Sindschar-Gebirge dauern an – inzwischen unterstützt von Luftschlägen der USA und westlicher Verbündeter.

Anfang August 2014 begann das Grauen für Hunderttausende Menschen im Norden des Irak, die meisten von ihnen gehören der Glaubensgemeinschaft der Jesiden an, die von den IS-Dschihadisten besonders brutal bekämpft werden. Junge Frauen und Mädchen wurden entführt und versklavt, Jungen wurden in Trainingscamps verschleppt, vermutlich mehrere Tausend Jesiden wurden getötet. Schätzungen zufolge sind bis zu 400.000 Menschen aus der Region im Sindschar- (oder Shingal) genannten Gebirge an der Grenze zwischen dem Irak und Syrien geflohen.
Die Hilferufe der Jesiden gingen um die Welt.
Neben den kurdischen Peschmerga und jesidischen Einheiten unter der Leitung des eigentlich in Deutschland lebenden Qasim Shesho griff schließlich auch die irakische Armee in den Kampf gegen ISIL ein, doch auch ein Jahr danach ohne durchschlagenden Erfolg.
Eine Reportage von RFI berichtet von Menschen, die seit einem Jahr im Sindschar-Gebirge in Zelten leben und nicht in ihre Stadt zurückkehren können, und von den anhaltenden Spannungen zwischen Jesiden und Kurden.

Ausführlich informiert die Website Ezidi Press auch auf Deutsch über die Situation der Jesiden und die Kämpfe im Norden des Irak.

Wie das Göttinger Tageblatt berichtet organisiert die Gesellschaft für bedrohte Völker eine Diskussionsrunde.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Drei Deutsche wegen Spionage für China festgenommen

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht

Erste Hitzewelle mit fast 30°: Und jetzt kommt der Saharastaub