Zweifel an offizieler Darstellung des Studentenmassakers in Mexiko

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Eine internationale Expertengruppe hat die offiziellen Ermittlungen zu dem Studentenmassaker im mexikanischen Bundesstaat Guerrero als unhaltbar

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Eine internationale Expertengruppe hat die offiziellen Ermittlungen zu dem Studentenmassaker im mexikanischen Bundesstaat Guerrero als unhaltbar zurückgewiesen. Nach Darstellung der mexikanischen Staatsanwaltschaft waren vor knapp einem Jahr in der Stadt Iguala nach einer Demonstration 43 Studenten von Polizisten verschleppt und einer kriminellen Organisation übergeben worden. Mehrere Bandenmitglieder gaben an, die jungen Leute getötet und ihre Leichen auf einer Müllhalde im naheliegenden Ort Cocula verbrannt zu haben.

Doch dies sei nicht stimmig, so Carlos Martín Beristain aus der von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) eingesetzten Expertengruppe: “Alle gesammelten Beweise, die Vegetation, der Zustand der Müllhalde, der Nachweis für das Feuer zeigen, dass das für die Verbrennung von 43 Leichen notwendige Feuer nicht hier in der Mülldeponie in Cucula stattgefunden haben kann, es kann nicht hier passiert sein.”

Es hätten weder die notwendigen Brennstoffe zur Verfügung gestanden, noch habe es ausreichend lange gebrannt, so die Schlußfolgerung der Experten nach dreimonatigen Untersuchungen. Es hätten 30
Tonnen Holz mindestens 60 Stunden lang brennen müssen, um 43 Leichen einzuäschern.

Die Experten äußerten sich besorgt über die Verschleierung von Beweismaterial und Einschüchterungen von Zeugen, die die Ermittlungen erschwert hätten. Die GIEI empfahl, eine Kommission zur Untersuchung der Verschleppungen in Mexiko zu bilden und eine besondere Gesetzgebung zur Verfolgung dieser Verbrechen auszuarbeiten. Der mexikanische Präsident Peña Nieto verpflichtete sich, die Vorschläge der Expertengruppe zu beachten.

Grupo Interdisciplinario de Expertos Independientes. Ayotzinapa

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