"99 Homes" - der Pakt mit dem Teufel

"99 Homes" - der Pakt mit dem Teufel
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

US-Schauspieler Michael Shannon hat das American Festival in Deauville besucht, um seinen neuesten Film vorzustellen: “99 Homes” von Regisseur Ramin

WERBUNG

US-Schauspieler Michael Shannon hat das American Festival in Deauville besucht, um seinen neuesten Film vorzustellen: “99 Homes” von Regisseur Ramin Bahrani.

Der Film spielt im Jahr 2000 während der Kreditkrise in Florida. Andrew Garfield spielt einen Arbeiter, der auf dem Bau schuftet, um seine Familie durchzubringen. Doch als er die fälligen Raten fürs Eigenheim nicht rechtzeitig bezahlt, steht er plötzlich auf der Straße. Er akzeptiert das verlockende Jobangebot des skrupellosen Börsenmaklers, der für seinen Rauswurf verantwortlich war.

Regisseur Ramin Bahrani erzählt, wie die Geschichte zum Thriller wurde: “Als ich mit dem Film anfing, dachte ich, es wird ein Sozialdrama. Wenn man das Wort ‘Zwangsvollstreckung’ hört, denkt man ‘Oh, das wird ein trauriger und deprimierender Film sein’. Aber sobald ich nach Florida kam, beobachtete ich, dass jeder eine Waffe trug, überall gab es Korruption und Betrug. Der Film verwandelte sich in einen Thriller, eine Art klassische Gangstergeschichte, eine faustische Erzählung, ein Pakt mir dem Teufel, bei dem Michael eine Art Mentor spielt und Andrew Garfield den Lehrling.”

Ein Entkommen aus dem Geschäft mit dem Teufel scheint unmöglich. Bahrani skizziert die Beziehung zwischen den beiden Männern nach dem Motto: Überleben ist alles, nur das Geld zählt.

“Es gibt eine Menge Leute, die dort ums Überleben kämpfen, und das schon seit Jahren. Deshalb bin ich froh, dass Ramin diesen Film gemacht hat. Denn ich glaube nicht, dass diese Geschichte bereits erzählt wurde, zumindest nicht auf diese dramatische Art und Weise, das man sich damit identifizieren kann. Das ist die Macht dieses Films, Ramin zeigt, was wirklich los ist”, so Michael Shannon.

Es ist einer der ersten amerikanischen Filme, die die Kreditkrise sowohl aus Sicht der Verlierer als auch der Gewinner zeigt.

“Ich liebe Michael, für mich gehört er zu den fünf besten Schauspielern der Welt. Ich wollte schon immer mit ihm zusammenarbeiten. Ich habe ihn noch nicht in einer Rolle wie dieser gesehen, aalglatt, attraktiv, mit all diesen Dialogen. Ich wollte ihn im schicken Anzug, sehr gebräunt und schön, wie ein Sonnengott, der sich in Florida niederlässt. Er ist der Teufel, den man voller Inbrunst hasst, aber auch irgendwie liebt, er ist korrupt, aber man versteht ihn”, so der Regisseur.

Der Film kommt im Herbst in europäische Kinos.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Anatomie eines Falls" räumt beim Europäischen Filmpreis ab

"So dankbar für diese Künstlerin": Monica Bellucci schwärmt von Maria Callas

Wim Wenders: In Lyon für sein Gesamtwerk mit dem 15. Prix Lumière geehrt