Westliche Länder besorgt über russische Rolle in Syrien

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Westliche Länder zeigen sich besorgt, dass Russland der syrischen Regierung militärisch helfen könnte. Russland gehört zu den wenigen Freunden von

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Westliche Länder zeigen sich besorgt, dass Russland der syrischen Regierung militärisch helfen könnte.

Russland gehört zu den wenigen Freunden von Machthaber Baschar Assad, der gegen diverse Feinde seit Jahren einen Bürgerkrieg führt.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nun zum Beispiel, einige russische Soldaten würden bereits an Kämpfen teilnehmen. Dabei bezieht sie sich auf libanesische Informanten.

Quellen in der amerikanischen Regierung sprechen Reuters zufolge von Landungsschiffen und Frachtflugzeugen, die Russland nach Syrien schicke; dazu eine kleinere Anzahl von Marinesoldaten.

Was diese Flugzeuge wohl transportieren könnten, ist ebenfalls ein Streitpunkt zwischen Russland und dem Westen.

Zuletzt wurde bekannt, dass die USA Griechenland und Bulgarien dazu aufgefordert haben, den Flugzeugen den Überflug zu verweigern.

Zumindest Bulgarien entspricht dieser Forderung; eine Erlaubnis gebe es nur, wenn die russischen Flugzeuge in Bulgarien landeten und ihre Ladung überprüfen ließen.

Die Flüge finden jetzt offenbar über Iran und Irak statt.

Auch der Fernsehsender Fox News zitiert anonyme Vertreter der amerikanischen Regierung, russische Transportflieger würden häufiger als üblich Syrien ansteuern – in einem Umfang wie nie zuvor.

Sie brächten Soldaten und Panzerfahrzeuge; das würden Satellitenbilder zeigen.

In einer Kaserne in Latakia, einer Hochburg der syrischen Regierung, habe Russland rund hundert zusätzliche Wohnungen errichtet. Beweise dafür, dass russische Soldaten kämpften, habe man aber nicht.

Russland liefere Syrien schon lange Waffen und Militärausrüstung, sagt eine Sprecherin des dortigen Außenministeriums.

In Syrien seien auch Militärexperten, die den Gebrauch der gelieferten Waffen erklärten. Mit diesen Waffen, so will es die Sprecherin verstanden wissen, bekämpfe die syrische Armee dann Terroristen.

Weitere Angaben zum russischen Kontingent in Syrien macht die russische Regierung nicht.

Inzwischen schreibt die russische Zeitung “Kommersant”, weitere Waffenlieferungen nach Syrien seien im Gang oder kurz vor dem Abschluss – Handfeuerwaffen zum Beispiel oder Granatwerfer.

Zudem erhalte die syrische Armee moderne Schützenpanzerwagen vom Typ BTR-82A und schwere “Ural”-Lastwagen.

Das alles sei rechtmäßig, sagt in der Zeitung der Chef der staatlichen Rüstungsfirma Rosoboronexport, Anatoli Issajkin.

Alle Waffen, so sagt er weiter im Gleichklang mit seiner Regierung, seien nur für den Schutz der Grenzen und den Kampf gegen Terroristen gedacht.

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Als Terroristen bezeichnet die syrische Regierung aber nicht nur die islamistischen Kämpfer wie die IS-Miliz, sondern ebenso auch ihre gemäßigten Gegner.

Im syrischen Tartus hat die russische Marine ohnehin seit langem einen Stützpunkt. Tartus liegt im Regierungsgebiet; Russland hat ein großes Interesse daran, dass das auch so bleibt.

Das Interesse ist ebenso ausgeprägt auf syrischer Seite; die russische Zeitung “Prawda” berichtete im März vom syrischen Wunsch, den Stützpunkt in Tartus auszubauen.

Ein Sprecher der amerikanischen Regierung sagt, man würde russische Hilfe im Kampf gegen die islamistischen Aufständischen begrüßen – nicht aber auf Seiten Assads.

Westliche und einige arabische Länder wollen Assad entmachten; Russland dagegen sieht eine Lösung für Syrien nur mit ihm.

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