Willkommen im "Kapitalistischen Krisenzyklus", China*

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In China sind Industrieproduktion und Investitionen im August schwächer gewachsen als erwartet – 6,1 statt 6,4 Prozent und 10,9 Prozent in den ersten

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In China sind Industrieproduktion und Investitionen im August schwächer gewachsen als erwartet – 6,1 statt 6,4 Prozent und 10,9 Prozent in den ersten acht Monaten des Jahres.

Chinas Aktienmärkte reagierten mit deutlichen Abschlägen. Der Composite Index in Shanghai büßte 2,67 Prozent ein. Er hat seit Mitte Juni rund 40 Prozent verloren.

“Insgesamt ist die Wirtschaft sehr schwach“, sagte Volkswirt Zhou Hao von der Commerzbank in Singapur. Er rechnet damit, dass das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts im laufenden Quartal unter die Marke “sieben Prozent” fallen wird – zum erstenmal seit der globalen Finanzkrise. Die stärkste Bremse ist der Immobiliensektor. Ökonomen rechnen nun mit zusätzlichen Schritten der Regierung zur Stützung des Wachstums.

Die schwächere Entwicklung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft sorgt seit Wochen für Druck auf die internationalen Finanzmärkte. Zugleich nährt sie Spekulationen, dass die US-Notenbank (Fed) sich in der neuen Woche noch nicht zu der anstehenden Zinserhöhung entschließt.

Willem Buiter, Chefvolkswirt der Citigroup, hält sogar eine weltweite Rezession als Folge für wahrscheilich (55%). China wachse derzeit nur um etwa 4% – und nicht wie offiziell verkündet, um 7%, so Buiter. Falle das reale Wachstum Chinas auf 2,5% zurück, sei eine globale Rezession unausweichlich. China stehe vor einer schnellen und heftigen harten Landung aufgrund seiner Überkapazitäten in der Industrie und der immensen Verschuldung in Schlüssel-Sektoren der Wirtschaft – dazu kämen die Korrektur an den Aktienmärkten sowie der Preisverfall bei Immobilien.

su mit Reuters, dpa

*Die Marxistische Krisentheorie geht davon aus, dass eine kapitalistische Wirtschaft periodisch von Krisen heimgesucht wird, und versucht, diesen Krisenzyklus zu erklären.

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