Kahlschlag bei der Deutschen Bank

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Die Deutsche Bank will die Zahl ihrer Beschäftigten in den nächsten Jahren um rund ein Viertel verringern. Der neue Vorstandschef John Cryan wolle

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Die Deutsche Bank will die Zahl ihrer Beschäftigten in den nächsten Jahren um rund ein Viertel verringern. Der neue Vorstandschef John Cryan wolle die Belegschaft wie erwartet von 98.000 auf etwa 75.000 reduzieren, so mehrere Insider laut Medienberichten (Nachrichtenagentur Reuters). Allein 15.000 Stellen gehen durch den Börsengang der Postbank ab, der für das kommende Jahr geplant ist.

Zur Disposition stünden auch viele Arbeitsplätze der rund 20.000 Mitarbeiter in Niedriglohnländern. Deren Arbeiten sollten künftig mit Hilfe einer leistungsfähigeren IT erledigt werden, so einer der Insider.

Das habe Cryan auf der Aufsichtsratsklausur am Wochenende am Tegernsee klar gemacht. Beschlüsse gebe es noch nicht.

Die Bank beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 40.000 Menschen mit Verwaltungstätigkeiten ohne Kontakt mit den Kunden. Cryan hat angekündigt, Details der Strategie im Herbst zu veröffentlichen. Dass wegen der vielen Problemfelder – darunter den hohen Kosten – tiefe Einschnitte anstehen, hatte er bereits in zwei Mitarbeiterbriefen zu seinem Amtsantritt deutlich gemacht.

Auch von den weltumspannenden Ambitionen wird sich Cryan wohl verabschieden: Europa, die Vereinigten Staaten und Asien seien die Regionen, auf die man sich konzentrieren will, hieß es. Das Privatkundengeschäft in Italien steht also nicht zur Disposition, aber Töchter in Südamerika und in Afrika – sowie in Russland, wo die Deutsche Bank zur Zeit mit dem Verdacht kämpft, in einen milliardenschweren Geldwäsche-Skandal verwickelt zu sein. Bereits beschlossen ist dem Vernehmen nach der Rückzug aus sechs Ländern, in denen die Bank keine große Rolle spielt: Finnland, Dänemark, Norwegen, Malta, Peru und Neuseeland. Zugleich wird das Haus weitere Kosten für Rechtsstreitigkeiten verdauen müssen.

Analysten halten noch härtere Stelleneinschnitte bei der Deutschen Bank unumgänglich.

su mit Reuters

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