Ungarns Medien zur Flüchtlingskrise: Eine Frage der politischen Ausrichtung?

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Die Flüchtlingskrise beschäftigt nicht nur die Politik in Ungarn, sondern ist vor allem auch in den Medien allgegenwärtig. Korruptionsskandale und

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Die Flüchtlingskrise beschäftigt nicht nur die Politik in Ungarn, sondern ist vor allem auch in den Medien allgegenwärtig. Korruptionsskandale und andere innenpolitische Themen sind in den vergangenen Monaten in den Hintergrund getreten. Unser Korrespondent berichtet, dass an Grenzübergängen wie beispielsweise in Röszke, zeitweise fast genauso viele Reporter wie Flüchtlinge waren.

Es sind die Bilder von Menschen, die an Bahnhöfen ausharren oder sich zu Fuß Richtung Westen aufmachen, die täglich zu sehen sind. Auch der Bau von Sperranlagen an den Grenzen des Landes, der international kritisiert wird, ist Mittelpunkt zahlreicher Berichte.

Die Nachrichten spielen sich in diesen Tagen vor der Haustür der Menschen ab, ein Grund weshalb ungarische Medien einen Zuwachs an Leser- und Zuschauerzahlen verzeichnen: “Wir haben mehr als eine Million, vielleicht sogar 1,5 Millionen Leser pro Tag”, berichtet Gergely Dudás, der Chefredakteur des Nachrichtenportals Index. “Die Zahlen zeigen uns auch, dass Leser über verschiedene Geräte auf unsere Webseite zugreifen. Und ja natürlich haben die Ungarn in den letzten Wochen besonders viel gelesen, wir haben alle Rekorde gebrochen”.

Auch die Geschichte der Kamerafrau, die Flüchtlingskinder trat und einem Mann ein Bein stellte, beherrschte tagelang die Berichterstattung. Die Frau wurde von ihrem Arbeitgeber entlassen, ihr droht nun ein Prozess. Entgegen internationaler Kritik, dankte eine bekannte ungarisch-syrische Journalistin Ungarn für die Hilfe, die Flüchtlingen entgegengebracht wird.

“In letzter Zeit wird auch in internationalen Medien viel über Ungarn und die Flüchtlingskrise berichtet. Doch während internationale Medien auch kontroverse Aspekte nicht auslassen, orientiert sich die Berichterstattung in Ungarn an der politischen Ausrichtung des Mediums”, berichtet unser Korrespondent Attila Magyar aus Budapest.

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