Roland Emmerich und der Stonewall Protest

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Roland Emmerich ist bekannt für Blockbuster wie “Godzilla” oder “Independence Day.” In seinem neuem Film “Stonewall” begibt sich der Action-Meister

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Roland Emmerich ist bekannt für Blockbuster wie “Godzilla” oder “Independence Day.” In seinem neuem Film “Stonewall” begibt sich der Action-Meister auf subtileres Terrain, die Anfänge der Schwulen- und Lesbenbewegung in New York, Ende der 60er Jahre.

Auslöser war der Widerstand einer Gruppe Homosexueller gegen Polizeigewalt bei einer Razzia in der Szenekneipe Stonewall Inn in der Christopher Street.

Bereits der erste Trailer sorgte allerdings bei den Vertretern der aktuellen Schwulen-, Lesben-, Transsexuellen- und Transgender-Bewegung für Empörung. Er sei zu weiß gewaschen, nicht der ethnischen Vielfalt entsprechend.

Emmerich, selbst bekennender Schwuler, staunt über die Kritik. “Ich verstehe das eigentlich nicht. Vielleicht wären die Reaktionen weniger negativ, wenn ein anderer Name dahinterstünde.”

Schauspielerin Joey King fügt hinzu: “Es ist eine erfundene Geschichte, kein Dokumentarfilm. Es ist ein Film, der längst fällig war, ein Spielfilm. Wir werfen den Blick auf obdachlose Jugendliche, den Kampf um gleiche Rechte, auf Menschen, die verletzlich sind. Genau das sollten die Leute sehen und sich nicht durch Kritiken oder Ähnliches verwirren lassen.”

When I first learned about the Stonewall Riots… pic.twitter.com/KQmHcQ4Cun

— Roland Emmerich (@rolandemmerich) 6 Août 2015

Allein auf Basis des Trailers wurde zum Boykott des Films aufgerufen, eine Online-Petition zirkuliert.

Der Film erzählt die Ereignisse aus der Sicht eines jungen, weißen Mannes (Jeremy Irvine), der wegen seiner Homosexualität zu Hause rausfliegt und im verrückten New York auf der Straße landet.

“Wir haben einen Punkt erreicht, an dem jeder ein Stonewall-Veteran ist oder sein möchte”, sagt Martin Boyce, der den Protest 1969 selbst miterlebte und den Machern des Films als Berater zur Seite stand. “Ich persönlich, als jemand, der dabei war und mitkämpfte, habe kein Problem mit dem Film. Es ist für mich ganz klar ein romantischer Actionstreifen, vieles ist erfunden. Aber er würdigt diejenigen, die damals dabei waren. Und ich glaube, dass sich viele Leute, viele Homosexuelle, darüber freuen sollten. Denn diese Menschen starben unerkannt, in großer Armut, ohne Anerkennung oder Unterstützung. Jetzt setzt ihnen ein Film ein Denkmal.”

An den Stonewall-Aufstand erinnern bis heute Gay-Pride-Paraden am alljährlichen Christopher Street Day. Die Bar ist vor Kurzem unter Denkmalschutz gestellt worden.

Der Film kommt jetzt in die US-Kinos, Mitte November auf die deutschsprachigen Leinwände.

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