Pedro Passos Coelho: Der Sparfuchs

Pedro Passos Coelho: Der Sparfuchs
Von Euronews
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Pedro Passos Coelho ist der Mann, unter dessen Leitung die Konservativen und Liberalen in Portugal wieder an die Macht kamen. Der Ökonom führte die

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Pedro Passos Coelho ist der Mann, unter dessen Leitung die Konservativen und Liberalen in Portugal wieder an die Macht kamen. Der Ökonom führte die PSD im Juni 2011 zum Wahlsieg und stieß damit die Sozialisten vom Thron.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hatte dem Land schwer zugesetzt, die Portugiesen trauten Passos Coelho und seiner Koalition aus PSD und der konservativen CDS-PP am ehesten zu, die richtigen Antworten auf dringende Fragen zu finden.

“Unsere Prioritäten sind klar abgesteckt”, sagte Passos Coelho damals. “Die Finanzen stabilisieren, den Bedürftigen helfen, Wirtschaftswachstum und das Schaffen von Arbeitsplätzen. Wir werden auf die schwere finanzielle Situation mit finanzieller Stabilisierung antworten.”

Passos Coelho musste mit seiner Regierung die Vereinbarungen des 78 Milliarden Euro schweren Hilfspakets umsetzen, das im Mai 2011 mit der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds geschnürt worden war. Der Ministerpräsident verkündete harte Sparmaßnahmen: “Im Haushalt für 2012 werden Weihnachtssonderzahlungen und Urlaubsgelder für Angestellte im öffentlichen Dienst, die mehr als 1000 Euro im Monat verdienen, gestrichen.”

Dafür schlug seiner Regierung heftiger Gegenwind ins Gesicht. Es kam zu Demonstrationen, doch Passos Coelho erhielt auch Zustimmung. Die staatlich verordnete Magerkur sei ohne Alternative, sagten seine Anhänger. Der Ministerpräsident gab den Landesvater: “Wenn ich eine Wahl verlieren muss, um Portugal zu retten, dann ist mir die Wahl egal. Was zählt, ist das Land.”

Passos Coelho forderte seine Landsleute auf, den unbequemen Weg zu gehen – für viele führte dieser in die Ferne. 2014 lebten 2,3 Millionen Portugiesen im Ausland, derartige Emigrationszahlen weist kein anderes Land innerhalb der Europäischen Union auf.

Im Frühjahr 2014 verließ Portugal den Euro-Rettungsschirm, die Geldgeber hatten dem Land Fortschritte attestiert und zugleich weitere Reformen gefordert: Für Passos Coelho ein Datum der Freude – trotz nach wie vor hoher Arbeitslosigkeit und knapper Kassen: “Der 17. Mai 2014 bleibt in unserer Geschichte der Tag aller Portugiesen, weil wir das ohne Ihre Anstrengungen nicht erreicht hätten”, sagte er. “Das ist nicht der Tag der Regierung und nicht der Tag einer Partei. Das ist unser aller Tag.”

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