Vom Leben und Überleben im Westjordanland

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Von Andrea Büring
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Tul-Karem, eine Stadt im Westjordanland. Obwohl von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet, hat es hier in den vergangenen Jahren kaum

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Tul-Karem, eine Stadt im Westjordanland. Obwohl von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet, hat es hier in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte gegeben, denn durch den Stillstand im Friedensprozess steht auch die Zeit im Westjordanland still. Armut, hohe Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst herrschen vor.

Die palästinensische Selbstverwaltung geht auf das Osloer Friedensabkommen von 1993 zurück. Doch nach wie vor trennen israelische Sperren die palästinensischen Orte voneinander ab. Die PLO verwaltet derzeit etwa 40% der Westjordanlandes, die verbleibenden 60% befinden sich direkt unter der Kontrolle der Besatzungsmacht. Israel hatte das Westjordanland im Sechs-Tage-Krieg erobert.

“Seit 1967 sind die Lebensumstände für uns Palästinenser immer schlechter geworden,” meint ein Marktverkäufer in Nablus. “Einige von uns sind gewaltbereit, andere nicht, sie wollen nur überleben. Unsere Situation ist insgesamt sehr, sehr, sehr schlecht.”

Zahlreiche internationale Organisationen wie die zuständige Behörde für Menschenrechte der Vereinten Nationen warnte wiederholt, die Lage der Menschen in den Palästinensergebieten verschlimmere sich weiter.
Gleichzeitig wächtst mit dem Leiden der Palästinenser auch die Angst vor einer dritten Intifada. Durch den Aufstand würde die Bewegungsfreiheit der Palästinenser allerdings erneut stark eingeschränkt werden.

“Der Alltag der Palästinenser hat sich kaum verändert. Es ist fast genau so wie vorher auch. Wegen der Übergriffe kommt es immer wieder zu Streiks an Universitäten, Probleme gibt es nach wie vor. Man fragt sich, ob es eine neue Intifada ist. Angestellte wissen nicht, ob sie ihr Gehalt bekommen. Das ist unser Alltag,” beschwert sich ein Student.

“Wie Sie sehen, leben wir immer noch unter einer israelischen Besatzungsmacht. Unsere wirtschaftliche Lage ist auch sehr schlecht,” kritisiert ein Passant. “Wir sind nicht zufrieden mit unserem Leben, weil es unsicher ist und es keine Stabilität gibt. Die jungen Leute leiden unter der hohen Arbeitslosigkeit.”

Die innerpalästinensischen Kämpfe zwischen den Parteien Fatah und Hamas haben die Lage der Palästinenser weiter verschlimmert – Gazastreifen und Westjordanland sind seit Jahren voneinander getrennt.

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